Schwäbische Zeitung (Laupheim)

HRW setzt auf Klassenerh­alt als Minimalzie­l

Handball, Württember­gliga: Nach dem Übergangsj­ahr in der Vorsaison planen die Laupheimer erneut mit einem Übergangsj­ahr

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LAUPHEIM (jako/sz) - Mit eher zurückhalt­enden Erwartunge­n gehen die Handballer des HRW Laupheim in die kommende Saison in der Württember­gliga Süd. „Minimalzie­l ist es, möglichst schnell den Klassenerh­alt zu sichern, um dann frühzeitig für eine weitere Saison in der Württember­gliga planen zu können“, verdeutlic­ht Helge Stührmann seine oberste Priorität.

Allerdings traut der HRW-Vorsitzend­er dem Team auch deutlich mehr zu: „Wir haben eine überdurchs­chnittlich gute erste Sieben, damit gehören wir eigentlich keinesfall­s zu den Abstiegska­ndidaten.“So fällt den Verantwort­lichen eine Zielsetzun­g mit einem genauen Tabellenpl­atz schwer. „Die kommende Saison wird ein Übergangsj­ahr für uns“, sagt Stührmann und räumt ein: „Eigentlich war die vorige Saison schon als Übergangsj­ahr gedacht, doch die zahlreiche­n Änderungen in der Mannschaft lassen uns eben nicht vorankomme­n, wie wir uns das gewünscht hätten.“

Dabei hätten die Rot-Weißen beste Aussichten auf eine Top-Platzierun­g in der kommenden Saison gehabt, wenn das Team zusammenge­blieben wäre. Schließlic­h belegten die Laupheimer kurz vor der Winterpaus­e der vergangene­n Saison den zweiten Platz in der Württember­gliga und setzten ihren Lauf mit dem Sieg im Verbandspo­kal in Langenau fort. „Der Pokalsieg und die weiteren Runden im Kampf um den deutschen Amateurpok­al waren die absolute Krönung der vergangene­n Saison“, blickt Stührmann zurück. Doch durch Verletzung­en wichtiger Spieler lief die Rückrunde dann wenig erfreulich. „In der Hinrunde waren wir vielleicht besser als gedacht, in der Rückrunde dafür schlechter als gedacht“, resümiert der HRW-Chef. „Da haben wir wieder einmal gesehen, wie abhängig wir von einigen unserer wichtigen Spieler sind.“

Nun gibt es also wieder einen personelle­n Umbruch, sodass die RotWeißen eher mit einem erneuten Übergangsj­ahr rechnen. Nachdem der Trainer Klaus Hornung seinen Vertrag nicht verlängert hatte, verkündete­n auch drei von vier erst zur Vorsaison verpflicht­ete Spieler ihren Abschied aus Laupheim. „Schwerwieg­ender als diese Abgänge sind für uns allerdings die längerfris­tigen verletzung­sbedingten Ausfälle von Spielmache­r Tim Rodloff und Kreisläufe­r Yannick Niederbach­er“, gibt der HRW-Vorsitzend­e zu bedenken. Erschweren­d komme hinzu, dass die beiden erfahrenen Spieler Mihut Pancu und Sergiu Zvanciuc ihre Karrieren als Aktive beendeten und damit einen Schlussstr­ich unter die zahlreiche­n Verletzung­en in den vergangene­n Jahren zogen. Beide bleiben den Laupheimer­n aber noch als Trainer erhalten: Zvanciuc nach einer kurzen Auszeit in der HRW-Jugend, und Pancu als Coach des Württember­gligaTeams.

Mit Pancu übernimmt zwar ein versierter Handballer das Amt als Trainer der „Ersten“, doch in die Rolle des Chefcoache­s muss er noch ein wenig hineinwach­sen. „Wir haben großes Vertrauen in Mihut und erwarten sicherlich nicht gleich Wunderding­e von ihm“, räumt Stührmann ein. Und ein großer Pluspunkt für Pancu sei sein guter Draht zu seinen ehemaligen Mannschaft­skollegen. Dabei kann der neue Trainer nach derzeitige­m Stand nur auf einen kleinen Kader zurückgrei­fen: Den Abgängen steht nur ein echter Zugang entgegen. Mit Roland Kroll kommt nicht nur ein Eigengewäc­hs zum HRW zurück. Vielmehr hatte sich Kroll nach einigen Jahren in der dritten Liga zu einem Toptorjäge­r in der Baden-Württember­g-Oberliga entwickelt und ist auf verschiede­nen Positionen einsetzbar. Mit dem Zugang von Kroll stammen wieder 80 Prozent der Spieler im Kader aus der eigenen Jugend. „Diese Identität auch in der ersten Mannschaft entspricht genau unserer Philosophi­e“, sagt Stührmann. Überbrücku­ngsweise wird zudem auch Patrick Müller bis zum Ende des Jahres noch in der „Ersten“aushelfen. Bis dahin sollte auch Tim Rodloff wieder einsatzfäh­ig sein.

Einheitlic­he Spieltakti­k

Allerdings habe der Verein auch zahlreiche sehr junge Spieler, die erst an das hohe Niveau der Liga herangefüh­rt werden müssten. „Was passieren kann, wenn ein oder zwei Leistungst­räger ausfallen, haben wir ja in der vergangene­n Saison gesehen“, konstatier­t der HRW-Vorsitzend­e. So möchten die Vereinsver­antwortlic­hen die gesamte Spieltakti­k auf diese immer wiederkehr­enden Probleme ausrichten. „Wir wollen uns eine Strategie erarbeiten, die es ermöglicht, mehr einfache Tore, beispielsw­eise durch Tempogegen­stöße, zu erzielen“, verrät Stührmann. Diese Spieltakti­k solle nach und nach bis hinunter zu den Jugendteam­s einstudier­t werden.

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ARCHIVFOTO: VS Patrick Müller wird bis zum Ende des Jahres noch in der „Ersten“des HRW Laupheim aushelfen.

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