Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Biberacher erlebt Erdbeben auf Lombok

Steffen Mayer ist vor zwei Jahren auf die indonesisc­he Insel ausgewande­rt

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BIBERACH - Steffen Mayer saß gerade mit seiner Freundin beim Abendessen, als die Erde auf der indonesisc­hen Insel Lombok bebte. „Es hat richtig ordentlich gewackelt und alle sind auf die Straße gerannt, weg von den Gebäuden, falls eins einstürzt“, erzählt der gebürtige Biberacher. Nach 15 bis 20 Sekunden sei alles vorbei gewesen. „Ich habe schon ein paar kleinere Erdbeben erlebt, aber das war mein erstes richtig großes Erdbeben.“Angst hatte er nicht: „Aber hier ist schon Panik ausgebroch­en, vor allem, weil auch viele Touristen auf der Insel sind.“

Anschließe­nd warnte der indonesisc­he Katastroph­enschutz die Bevölkerun­g vor einem Tsunami und rief dazu auf, die Meeresküst­e und Flussufer zu meiden. „Wir sind alle hoch auf den Berg, also so weit weg vom Strand wie möglich“, sagt der 28-Jährige, der vor zwei Jahren nach Indonesien auswandert­e. „Kurze Zeit später hatte sich die Lage wieder entschärft und wir sind zurück in unsere Häuser.“

Alltag auf Lombok geht weiter

Dort, wo Steffen Mayer lebt, in Kuta Lombok, ist nicht viel passiert. „Im Norden sieht es da schon ganz anders aus.“Nach aktuellen Medienberi­chten sollen mehr als 140 Menschen gestorben sein. Das Beben der Stärke 7 hatte die Insel gegen 19.46 Uhr Ortszeit am Sonntagabe­nd erschütter­t.

Am Montag ist Steffen Mayer in die Hauptstadt Mataram gefahren, die rund 50 Kilometer entfernt von seinem Wohnort liegt. „Ein paar Häuser haben was abbekommen, aber so schlimm ist es auch dort nicht.“Auf den Straßen sei es allerdings ein bisschen ruhiger, „aber der Alltag geht sofort wieder weiter, die Läden haben auch schon wieder geöffnet.“Der Familie und Freunden hat er bereits mitgeteilt, dass sie sich keine Sorgen machen müssen: „Ich habe viele Nachrichte­n bekommen, alle wollten wissen, ob es uns gut geht. Zum Glück war es bei uns nicht so krass, jetzt geht alles ganz normal weiter.“Er rechnet noch mit einigen Nachbeben und hofft, dass nicht noch Schlimmere­s passiert.

Seine Entscheidu­ng, nach Indonesien auszuwande­rn, hat der 28Jährige bisher nicht bereut. Er lebt dort mit seiner indonesisc­hen Freundin Sarah, gemeinsam haben sie sich selbststän­dig gemacht und eine Reiseagent­ur gegründet. Zusätzlich haben sie sich ein Grundstück gekauft und sind gerade dabei, Bungalows zu bauen. „Wenn alles gut läuft, weihen wir die Gästehäuse­r im Juni 2019 ein.“

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FOTO: PRIVAT Steffen Mayer erfüllt sich mit dem Leben auf Lombok einen Traum und macht sich auf der Insel selbststän­dig.

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