Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Sternwarte öffnet außerplanm­äßig

Fasziniere­nder Blick durchs Teleskop auf Venus, Jupiter, Saturn, Mars und den Mond

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LAUPHEIM (tf) - Einen fasziniere­nden Blick durchs Teleskop auf Venus, Jupiter, Saturn, Mars und den Mond ermöglicht die Laupheimer Sternwarte, die am heutigen Freitag, 24. August, bei klarem Himmel von 20.30 Uhr bis etwa 23.30 Uhr außerplanm­äßig zur Abendbeoba­chtung geöffnet hat. Anlass sind besonders günstige Beoba ch tungsbedin­gun gen für die genannten Planeten.

Eigentlich öffnet die Laupheimer Sternwarte im Sommer sonntags zur Sonnen beobachtun­g und er stab Oktober wieder für Abend beobachtun­gen. „Dann sind die besonders günstigen Beoba ch tungs voraussetz­ungen für die hellsten Planeten aber schon wieder vorbei “, sagt Beoba ch tungs leiter Manfred Konrad. Deshalb sollen die Besucher eine besondere Gelegenhei­t für einen Blick auf die Planeten sowie auf den Mond bekommen.

Den Planetenre­igen eröffnet die Venus, der „Abendstern“über dem Westhorizo­nt, die als auffällige­r Glanzpunkt in der Dämmerung leuchtet. Im Teleskop erkennt man, dass unser Nachbarpla­net aus unserem Blickwinke­l derzeit nur etwa zur Hälfte beleuchtet erscheint. Mit Einbruch der Dunkelheit zeigen sich Mars, Saturn und Jupiter in südlicher Richtung aufgereiht. Am weitesten nach Westen gerückt ist der Jupiter im Sternbild Waage. Im Fernrohr lassen sich Wolkenstre­ifen in seiner Atmosphäre sowie mindestens die vier hellsten seiner 79 Monde ausmachen. Auch die Abplattung des Planeten aufgrund seiner rasenden Rotationsz­eit von nur zehn Stunden ist deutlich zu erkennen. Schon seit dem 16. Jahrhunder­t wird ein gigantisch­es Sturmzentr­um auf Jupiter beobachtet, der „Große Rote Fleck“. In den vergangene­n 150 Jahren ist seine Größe von 40 000 auf 16 500 Kilometer geschrumpf­t, was jedoch den Durchmesse­r der Erde von 12 700 Kilometer immer noch deutlich übertrifft.

Der Saturn im Sternbild Schütze bleibt über Mitternach­t hinaus präsent. Im Teleskop fallen ähnlich wie beim Jupiter die Abplattung der Saturnkuge­l aufgrund ihrer schnellen Umdrehung in nur zehn Stunden sowie Wolkenstre­ifen in der Atmosphäre auf. Herausrage­nd sind jedoch die berühmten Ringe, die uns derzeit mit 26 Grad vergleichs­weise stark zugeneigt sind. Auch Saturnmond­e lassen sich sehen.

Nach der Venus derzeit zweithells­ter Planet ist der Mars im Steinbock. Die teilweise bizarre Wüstenland­schaft, die mit Hilfe von Raumsonden auf dem Mars entdeckt wurde, lässt sich im Fernrohr nicht erahnen. Jedoch kann man helle und dunkle Gebiete unterschei­den und die hellen Polkappen erkennen.

In der Sternwarte ebenfalls ins Visier genommen wird der Mond. Auf dem uns nächsten Himmelskör­per lassen sich mit einem Fernrohr Oberfläche­nmerkmale am detaillier­testen erkennen. Unterschie­dliche Färbungen, Gebirge, Krater und Gräben sind zu sehen. „Auf dem Mond lassen sich regelrecht­e optische Spaziergän­ge unternehme­n“, schildert Manfred Konrad.

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FOTO: MANFRED KONRAD, VOLKSSTERN­WARTE LAUPHEIM Der Ringplanet Saturn, wie man ihn auch durchs Teleskop der Laupheimer Sternwarte sehen kann.

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