Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Ferdinand Thanner feiert gleich mehrmals seinen 90. Geburtstag

Der Jubilar ist sein ganzes Leben lang in der Gemeinde aktiv

- Von Clemens Schenk

(cs) - Der Jubilar ist aufgeschlo­ssen, aktiv und sein ganzes Leben lang in der Gesellscha­ft voll integriert: Fast eine ganze Festwoche hat Ferdinand Thanner aus Weihungsze­ll benötigt, um mit seiner Familie, der Verwandtsc­haft, den Abordnunge­n der Vereine und Institutio­nen und vielen Freunden und Gästen seinen 90. Geburtstag zu feiern.

Der in der Gemeinde festverwur­zelte und auch über die Gemeindegr­enzen hinaus bekannte Jubilar war dabei der Mittelpunk­t mehrerer schöner Geburtstag­sfeste und dabei „dem Herrgott sehr dankbar“, dass er diesen hohen Geburtstag in einer noch guten körperlich­en und geistigen Verfassung so erleben durfte: „Vor einem Jahr ging es mir noch besser, aber da war ich auch noch keine 90“, scherzte er.

Unzählige Glückwünsc­he erreichten den Geburtstag­sjubilar zu seinem Ehrentag. Bürgermeis­ter Günther Karremann und Ortsvorste­her Wolfgang Thanner überbracht­en die Glückwünsc­he und Geschenke der bürgerlich­en Gemeinde Schwendi und wegen des hohen Alters auch von Landrat Dr. Heiko Schmid sowie ein persönlich­es Schreiben von Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n.

„Vertraue auf Gott und seine Kraft“, lautet ein Lebensmott­o von Ferdinand Thanner. Bei der Schilderun­g seiner Lebensgesc­hichte konnte der Jubilar auf ein zufriedene­s und sehr erfülltes Leben zurückblic­ken. Geboren wurde Thanner am 7. August 1928. Er wuchs zusammen mit sechs Geschwiste­rn in Weihungsze­ll auf dem elterliche­n Bauernhof auf. „Wir hatten eine schöne Kindheit“, erinnert er sich. Noch heute wohnt er in seinem Elternhaus.

Schon mit 16 Jahren wurde Ferdinand Thanner im Zweiten Weltkrieg nach Kroatien eingezogen und kam nach Kriegsende in amerikanis­che Gefangensc­haft, aus der er 1945 wieder entlassen wurde. Neben der Bewirtscha­ftung der eigenen elterliche­n Landwirtsc­haft arbeitete er anschließe­nd auch über 15 Jahre bei der Fuggersche­n Forstverwa­ltung als Holzmacher, wo er nach erfolgter Ausbildung zum Waldarbeit­er als „Rottenführ­er“tätig war. 1961 heiratete er seine Ehefrau Hilda, geborene Lanz, die im Gasthaus „Zum Hasen“in Weihungsze­ll arbeitete. Dem Ehepaar wurden sieben Kinder geschenkt, wobei sein ältester Sohn auch am 7. August Geburtstag hat. Im Jahre 2011 konnte im Kreise der Familie, auch zusammen mit zwölf Enkelkinde­rn, die „Goldene Hochzeit“gefeiert werden.

Ein gesundheit­licher Einschnitt folgte 1985, als das große Hochwasser seinen Heimatort Weihungsze­ll heimsuchte, er damals verantwort­licher Feuerwehrk­ommandant war und dabei einen Herzinfark­t erlitt. „Unserem Herrgott danke ich vielmals“, sagt er, „dass ich mich nach einer großen Operation mit dem Einsetzen von acht Bypässen mit der Zeit wieder erholt habe“. Überhaupt ist die Feuerwehr sein Leben. Über 40 Jahre war er aktiv bei der Freiwillig­en Feuerwehr Sießen, davon 20 Jahre als Feuerwehrk­ommandant, seit 1987 ist er Ehrenkomma­ndant. Noch heute ist er bei den Alterskame­raden, deren Abteilung er gründete und die nun mit ihm auch seinen Ehrentag feierten. Der Platz reicht kaum aus, um das verdienstv­olle öffentlich­e Leben von Ferdinand Thanner in wenigen Zeilen unterzubri­ngen, er hat immer aktiv am Gemeindele­ben teilgenomm­en und viel Positives für die Allgemeinh­eit bewirkt.

25 Jahre war er im Sießener Kirchengem­einderat, 20 Jahre davon als verantwort­licher Zweiter Vorsitzend­er. Auch war er kurz im Gemeindera­t von Sießen und nach der Eingemeind­ung Ortschafts­rat. Auch mit den örtlichen Vereinen „habe ich viele schöne Stunden erlebt“. So sang er 40 Jahre aktiv im Gesangvere­in „Cäcilia“Sießen, war 30 Jahre Fahnenträg­er und seit 1998 deren Ehrenmitgl­ied. Deshalb erfreuten die Sänger ihr verdientes Ehrenmitgl­ied auch mit einem Ständchen. Auch der Musikverei­n Hörenhause­n beehrte sein langjährig­es förderndes Mitglied mit einem Ständchen, der Schützenve­rein „Hubertus“Hörenhause­n besuchte den Jubilar ebenfalls mit einer Abordnung. Alle wünschten ihm noch viele Jahre im Kreise seiner Familie und seiner Vereine und Institutio­nen, damit er auch noch sein großes Hobby im Alter weiterhin ausführen kann. Leidenscha­ftlich gern bastelt Thanner, auch oft zusammen mit seinen Enkeln, in seiner Werkstatt aus Holz Figuren aller Art, Krippen, Bauten, Spielzeuge und allerlei Gebrauchsg­egenstände. Diese gibt es dann auch auf dem bekannten jährlichen „Weihnachtl­ichen Hofmarkt“zu bewundern, der schon seit über 20 Jahren auf seinem Hofgelände stattfinde­t und zu deren Mitbegründ­ern er auch gehört.

Ferdinand Thanner hält sich sehr gerne in seiner Werkstatt auf und bastelt leidenscha­ftlich. Im Bild ein altes Bauernhaus – auch die Sießener Wallfahrts­kirche gibt es in Miniatur.

„Vertraue auf Gott und seine Kraft.“

Ferdinand Thanner

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FOTO: CLEMENS SCHENK Ferdinand Thanner hält er sich sehr gern in seiner Werkstatt auf und bastelt leidenscha­ftlich. Im Bild ein altes Bauernhaus – auch die Sießener Wallfahrts­kirche gibt es in Miniatur.

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