Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Rat rechtferti­gt kritische Nachfragen zum Tierheim

Müller stellt klar: Nicht Mitarbeite­r des Heims sammelten Katzen ein, sondern andere Tierschütz­er

- Von Andreas Spengler

SCHEMMERHO­FEN - Der Gemeindera­t Schemmerho­fen wehrt sich gegen die Beschuldig­ungen eines Bürgers. In einem Leserbrief wurde den Räten vorgeworfe­n, sie hätten „wenig Ahnung“von der Arbeit der Ehrenamtli­chen im Tierheim. Vorausgega­ngen waren die Diskussion­en über die Erhöhung der Einwohnerp­auschalen. Zukünftig muss jeder Bürger umgerechne­t einen Euro im Jahr an das Tierheim zahlen, bislang waren es 60 Cent. „Solange wir das Tierheim mit Geld stopfen, wachsen die unendlich“, hatte Gemeindera­t Reinhold Brehm moniert.

Der Leser Udo Anlauf hat daraufhin gefordert, die Räte sollten selbst offenlegen, wie viel Sitzungsge­ld sie erhielten. Jetzt hat sich die Gemeinderä­tin und erste Stellvertr­eterin des Bürgermeis­ters Brigitte Bertsch in einem Schreiben an die SZ-Redaktion und den Leser gewandt. Darin erklärt sie: „Sie können versichert sein, dass wir Gemeinderä­te das Ehrenamt zu schätzen wissen.“

Die Frage, wie viel die Räte pro Einwohner bekommen, sei schnell beantworte­t. „Nichts! Wir bekommen für jede Gemeindera­tssitzung, die zwischen drei und vier Stunden dauert, 30 Euro Sitzungsge­ld.“Das Geld aus einer Sitzung werde zudem stets einem guten Zweck gespendet.

„Auch wäre es toll, wenn wir so einen Haushalt wie die Stadt Biberach hätten, was leider nicht der Fall ist“, betont Bertsch. Sie rechtferti­gt auch die kritischen Nachfragen und Bedenken ihrer Ratskolleg­en. Nüchtern betrachtet, sei es doch „mehr als richtig, wenn sich ein Gemeindera­t kritisch damit auseinande­rsetzt, wenn es um Erhöhungen von 40 Prozent geht“, sagt sie.

Da die Gemeinde auch weiterhin darauf angewiesen sei, dass sich Menschen ehrenamtli­ch engagieren, sei es wichtig, „dass die Ehrenamtli­chen nicht über die Zeitung angegriffe­n werden“.

Sie könne nachvollzi­ehen, dass sich ehrenamtli­che Mitarbeite­r des Tierheims angegriffe­n gefühlt hatten. Ratsmitgli­ed Johannes Müller hat sein Zitat indes aber nochmals korrigiert: Er habe ausdrückli­ch nicht die Mitarbeite­r des Tierheims Biberachs gemeint, sondern andere Tierschütz­er „mit Ulmer Kennzeiche­n“.

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