Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Große Hubschrauber gegen Brände
Beim Waldbrand-Einsatz waren auch CH-53 des Hubschrauber-Geschwaders 64 beteiligt
CH-53 des Geschwaders 64 helfen in Brandenburg aus.
BRANDENBURG/LAUPHEIM - Als die Waldbrände in Brandenburg gelöscht waren, herrschte auch beim Hubschrauber-Geschwader 64 in Laupheim Erleichterung. Denn: Bei den umfangreichen Löscharbeiten haben Kameraden des Laupheimer Hubschrauber-Geschwaders am Standort Holzdorf große Amtshilfe geleistet. Der Transporthubschrauber CH-53 wurde dafür eingesetzt, rund 310 000 Liter Wasser über den Brandstellen abzuwerfen. Die Lufttransportgruppe in Holzdorf gehört zum Hubschraubergeschwader in Laupheim.
Der Transporthubschrauber ist mit einem großen Wasserbehälter ausgerüstet, einer Art flexiblen Tonne mit einem Fassungsvermögen von 5000 Litern. Diesen füllt die Crew immer wieder an Badeseen in der Nähe auf und fliegt zurück zu den Brandstellen, um zielgenau Tausende Liter Wasser darüber auszuleeren. Weil akute Lebensgefahr in den betroffenen Gebieten herrschte, unterstützte die Luftwaffe die Feuerwehren und Behörden mit dem Transporthubschrauber. Ähnlich wie bei Hochwassereinsätzen leistet die Bundeswehr in solchen Ausnahmefällen Amtshilfe, über die beim jeweiligen Landeskommando entschieden wird. Der Inspekteur, also der oberste Soldat der Luftwaffe entscheidet dann, wie viele Hubschrauber dafür abgeordnet werden, und wie lange sie im Einsatz bleiben.
Der Inspekteur war es auch, der kurzzeitig die Vorschrift außer Kraft setzte, dass die Besatzung des Hubschraubers ihre so genannte Crew Rest - also Ruhezeiten - einhalten muss. Im Fall des Einsatzes durfte sie länger fliegen. "Und sie wollten auch weiterfliegen", betont der Sprecher der Luftwaffe.
Jeder Flug bringt 5000 Liter
Der Transporthubschrauber ist zwar schon ein älteres Modell. Aber seine Stärke ist die Tragkraft: „Wir sind die einzigen, die 5000 Liter auf einmal an den Start bringen können“, sagt ein Sprecher der Luftwaffe. So viel Löschwasser „auf einen Schlag, das wird von den Feuerwehren gerne genutzt". In der Nacht von Donnerstag auf Freitag zwischen Mitternacht und 4 Uhr morgens war der CH-53 als einziges Gerät für die Löscharbeiten im Einsatz. Durch die Löscharbeiten wurden mehrere Orte südlich von Berlin vor den Flammen gerettet.
Die Flüge sind bei diesen Konditionen eine Herausforderung - denn einerseits behindert der Rauch die Sicht, andererseits beeinflusst die aufsteigende Hitze von unten die Flugeigenschaften. „Man muss ganz genau schauen, aus welcher Richtung man fliegt“, betont der Sprecher. Bei solchen Einsätzen sei der Hubschrauber zwischen 75 und 150 Meter hoch in der Luft.
Bis Freitagabend hat die Luftwaffe bei den Waldbränden in Brandenburg 62 Löschangriffe geflogen und dabei 310.000 Liter Wasser eingesetzt - „das entspricht etwa 2000 Badewannen", sagt der Sprecher. Am Samstagvormittag noch befand sich die Luftwaffe im „Standby“.