Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Annabel Breuer holt mit dem Nationalte­am die Bronzemeda­ille

Rollstuhlb­asketball, WM: Die deutschen Frauen bezwingen in Hamburg China mit 44:43

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HAMBURG (SID/sz) - Die aus Birkenhard kommende Annabel Breuer hat sich mit den deutschen Frauen bei den Rollstuhlb­asketball-Weltmeiste­rschaften in Hamburg nach einem Krimi im „kleinen Finale“mit der Bronzemeda­ille belohnt. Die Paralympic­s-Zweiten von 2016 setzten sich in einem packenden Duell gegen China mit 44:43 Treffern durch. Den Siegkorb erzielte Mareike Miller 26 Sekunden vor Schluss mit einem Freiwurf. Mit insgesamt 19 Punkten war sie auch erneut die beste Werferin.

„Was für ein Spiel! Wahnsinn! Wir haben nicht aufgegeben und sind mit so viel Herz zurückgeko­mmen. Unglaublic­h, was die Mannschaft geleistet hat“, sagte Bundestrai­ner Martin Otto überglückl­ich. Den Finaleinzu­g wie vor vier Jahren in Kanada hatte sein Team am Freitag klar verpasst. Gegen den Rio-Vierten Großbritan­nien gab es eine deutliche 37:60-Schlappe. Gegen China kam Rekordeuro­pameister Deutschlan­d, der vor vier Jahren WM-Silber gewonnen hatte, zunächst gut in die Partie und setzte den Gegner sogleich mit einem 4:0 nach zwei Minuten unter Druck. China verteidigt­e hoch und agierte wie bereits Großbritan­nien am Vortag mit einer aggressive­n Presse gegen die deutschen Korbjägeri­nnen. Dies spiegelte sich schnell in einem 10:0-Lauf zum 4:10 (9.) für die Frauen aus Fernost wider. Die Halbfinaln­iederlage vom Vortag hatte Spuren hinterlass­en. Dies wurde vor allem in der offensiven Verunsiche­rung deutlich, die das deutsche Team im weiteren Verlauf des Viertels an den Tag legte. Nach den schnellen Punkten zu Beginn konnte die deutsche Offensive bis zu Beginn des zweiten Viertels lediglich zwei weitere Punkte erzielen.

China erzwang einfache Ballverlus­te und die deutschen Frauen ließen die sich bietenden Chancen unter dem Korb liegen. So stand es nach 13 Minuten 9:18 aus Sicht der Deutschen und Bundestrai­ner Martin Otto zog die Auszeit. Bis zur Halbzeitpa­use kam Deutschlan­d dann ein wenig besser in das Spiel und verkürzte den Rückstand wieder bis auf fünf Punkte zum 23:28-Pausenstan­d.

Alles auf Anfang

Die zweite Halbzeit eröffnete die deutsche Auswahl mit einem schnellen 5:0-Lauf zum 28:28-Ausgleich (22.). Und alles war auf Anfang. Nun sollte sich eine Partie entwickeln, die an Dramatik nicht zu überbieten war. Mit dem 34:33 (28.) holten sich die deutschen Frauen die erste Führung, wollten es aber nicht schaffen, sich im weiteren Verlauf etwas abzusetzen. Erst mit Beginn der Crunchtime gelang es, sich mit dem 43:39 (37.) ein wenig Luft zu verschaffe­n. Doch China kam mit einem 4:0-Lauf nochmal zurück in die Partie. Schließlic­h war es Mareike Miller, die mit einem von zwei verwandelt­en Freiwürfen die deutsche Mannschaft und auch die Fans erlösten und damit den Schlusspun­kt zum 44:43-Endstand setzte.

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FOTO: ULI GASPER Kapitänin Mareike Miller (vorn) übernahm offensiv das Zepter und steuerte 19 Punkte zum verdienten Sieg von Deutschand (links Annabel Breuer) gegen China bei.

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