Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Nur wenige fauler als die Deutschen
WHO-Fitnessstudie empfiehlt 150 Minuten Bewegung pro Woche – mindestens
GENF (dpa) - Immer mehr Deutsche treiben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO zu wenig Sport und bewegen sich auch im Alltag zu wenig. Wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie der WHO hervorgeht, bewegten sich 42,2 Prozent der Deutschen im Jahr 2016 nicht ausreichend. Unter den vergleichbaren Staaten sind nur die Portugiesen, Neuseeländer und Zyprioten fauler. Deutschland gehört laut der im Fachmagazin „The Lancet Global Health“veröffentlichten Studie zu den wenigen Staaten, in denen der Anstieg des Bewegungsmangels zwischen 2001 und 2016 mehr als 15 Prozent betrug.
GENF (dpa) - Immer mehr Menschen aus reicheren Ländern bewegen sich nicht genug. Unter anderem in Deutschland ist die Zahl der Menschen, die zu wenig Sport treiben oder im Alltag nicht ausreichend körperlich aktiv sind, zuletzt um mehr als 15 Prozent gestiegen. Das zeigen Forscher der Weltgesundheitsorganisation WHO in einer neuen Studie. 2016 bewegten sich demnach 42,2 Prozent der Deutschen nicht genug.
Unter den wirtschaftlich vergleichbaren Staaten sind nur die Portugiesen, Neuseeländer und Zyprioten fauler. Weltweit betrug der Anteil der körperlich inaktiven Menschen im Jahr 2016 27,5 Prozent – lediglich ein Prozent weniger als 15 Jahre zuvor. Menschen in reicheren Ländern sind dabei meist weniger aktiv (rund 37 Prozent) als Menschen in ärmeren Ländern (rund 16 Prozent). Der Bericht basiert auf 358 Studien aus 168 Ländern mit rund 1,9 Millionen Studienteilnehmern.
Die WHO hat sich zum Ziel gesetzt, die körperliche Aktivität der Menschen bis 2030 deutlich zu steigern. „Wenn sich die aktuellen Trends nicht verändern, wird das Aktivitätsziel bis 2025 nicht erreicht“, heißt es aber in der Studie, die im Fachmagazin „The Lancet Global Health“veröffentlicht wurde. Es müssten dringend Maßnahmen getroffen und entsprechende Anreize geschaffen werden, damit sich die Menschen mehr bewegen. Die positivsten Entwicklungen wurden zwischen 2001 und 2016 in Ost- und Südostasien festgestellt.
Körperliche Aktivität fördern
Nach Ansicht der WHO ist körperlich ausreichend aktiv, wer sich in der Woche 150 Minuten bewegt oder 75 Minuten Sport treibt. Um durch Sport oder Bewegung die Gesundheit zu verbessern, sollten sich Erwachsene laut WHO allerdings doppelt so viel bewegen.
Die wenigsten Probleme mit körperlich inaktiven Menschen gibt es in Uganda (5,5 Prozent), Mosambik, Lesotho und Tansania, die größten in Kuwait (67 Prozent), AmerikanischSamoa, Saudi-Arabien und Irak. In den letztgenannten vier Ländern waren auch die Unterschiede zwischen Männern und Frauen auffällig groß, Frauen bewegten sich dort deutlich weniger. Die größten Unterschiede gab es diesbezüglich in Bangladesch (16 zu 40 Prozent), Eritrea (14 zu 31 Prozent) und Indien (25 zu 44 Prozent).
Die WHO fordert in der Studie die Politik auf, die körperliche Aktivität der Bevölkerung zu fördern. In einem Aktionsplan schlägt die Weltgesundheitsorganisation unter anderem vor, die Sicherheit für Fußgänger und Fahrradfahrer im Straßenverkehr zu verbessern und für mehr Sportangebote und Sportstätten zu sorgen.