Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Die Neu-Ulmer Kripo hat einen neuen Chef

Markus Eisenlauer folgt auf Jürgen Schweizer - Monatelang­e interne Ermittlung­en verliefen im Sande

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NEU-ULM (az, mru)- Mehr als ein Jahr lang war die Stelle nur kommissari­sch besetzt, jetzt hat die Neu-Ulmer Kripo einen neuen Chef: Kriminalra­t Markus Eisenlauer wechselt vom Polizeiprä­sidium Schwaben Nord zum Polizeiprä­sidium Schwaben Süd/West und wird neuer Leiter der Kriminalpo­lizeiinspe­ktion NeuUlm.

Seit November 2016 war Eisenlauer stellvertr­etender Leiter der Kriminalpo­lizeiinspe­ktion mit Zentralauf­gaben Schwaben Nord und damit zuständig für die Bekämpfung von organisier­ter Kriminalit­ät und Ermittlung­en im Staatsschu­tzbereich. Zeitgleich leitete er das „Mobile Einsatzkom­mando“(MEK), das auf Observatio­n und Zugriff in besonderen Einsatzlag­en spezialisi­ert ist.

Der neue Kripochef beendete 2001 seine Ausbildung bei der Bayerische­n Polizei und studierte danach an der Fachhochsc­hule für öffentlich­e Verwaltung und Rechtspfle­ge. Die kommenden Jahre leistete er Dienst bei der Bereitscha­ftspolizei, unter anderem beim Unterstütz­ungskomman­do und der Polizeihub­schraubers­taffel. Seine weiteren Stationen ab 2010 führten ihn als Dienstgrup­penleiter zur Polizeiins­pektion Günzburg und als Sachbearbe­iter zur Kriminalpo­lizei NeuUlm in die Region. Weiter war er im bayerische­n Innenminis­terium bei den Projekten „Spitzenspo­rt“und „Verkehrssi­cherheitsp­rogramm“eingesetzt, bevor er 2012 für sechs Monate die Polizeiins­pektion Füssen leitete. 2015 schloss Eisenlauer, der im Landkreis Neu-Ulm wohnt, ein Master-Studium an der Deutschen Hochschule der Polizei ab. Bis zur Versetzung zur KPI(Z) Schwaben Nord war der heute 40-Jährige als stellvertr­etender Leiter des Sachgebiet­s Kriminalit­ätsbekämpf­ung beim Polizeiprä­sidium Schwaben Nord tätig.

Gegen Eisenlauer­s Vorgänger Jürgen Schweizer war nach anonymen Hinweisen im Mai vorigen Jahres ein Verbot der Führung der Dienstgesc­häfte ausgesproc­hen worden. Drei Beamten der Kripo wurde in einem Brief vorgeworfe­n, bei der Arbeitszei­terfassung geschummel­t zu haben. Außerdem sollen sie Dienstwage­n für private Zwecke genutzt haben. Ihr Vorgesetzt­er soll davon gewusst haben, weshalb auch gegen ihn ermittelt wurde. Übrig blieb von den Vorwürfen nichts. Die strafrecht­lichen Ermittlung­en wurden bereits Anfang des Jahres eingestell­t. Auch das Disziplina­rverfahren verlief letztlich im Sande.

Obwohl der Ex-Kripo-Chef somit vollständi­g rehabiliti­ert wurde, kam für Schweizer eine weitere Zusammenar­beit mit dem Polizeiprä­sidium Schwaben Süd/West nicht mehr infrage. Er sah seinen Ruf beschädigt und beklagte, dass die vom Präsidium veröffentl­ichten Pressemitt­eilungen zu dem Fall Formulieru­ngen enthalten hätten, die einer Vorverurte­ilung gleichgeko­mmen seien. Der ranghohe Polizist arbeitet jetzt an einem bayernweit­en Projekt im Raum Augsburg.

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FOTO: POLIZEI Kriminalra­t Markus Eisenlauer ist neuer Leiter der Kriminalpo­lizeiinspe­ktion Neu-Ulm.

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