Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Stadelmann hat das bessere Zielwasser
Fußball, Landesliga: Ochsenhausen verliert 2:4 gegen Weiler
OCHSENHAUSEN - Der SV Ochsenhausen hat das vorgezogene Spiel in der Fußball-Landesliga gegen den FV Rot-Weiß Weiler am Freitagabend zu Hause mit 2:4 verloren. Zur Pause führte der Gastgeber noch mit 2:1 durch Treffer von Michael Wild per Foulelfmeter und Alexander Ziesel .
50 Minuten waren im Stadion am Kloster in Ochsenhausen gespielt, als Ochsenhausens Spielertrainer Oliver Wild die Vorentscheidung der Partie vor 200 Zuschauern auf dem Fuß hatte. Wild kann oder muss das 3:1 machen und das Spiel hätte womöglich einen anderen Verlauf genommen. Überhaupt hatte der Mittelstürmer des SVO wenig Glück mit seinen Aktionen vor dem Weiler Tor. „Ich habe mich sogar heute bei der Mannschaft entschuldigt, weil ich nichts gerissen habe.“
Dennoch war die mangelnde Torgefährlichkeit von Wild nicht ausschlaggebend dafür, dass die Allgäuer als Sieger vom Platz gingen. Schon im Spielaufbau hatte der SVO Probleme. Thilo Denzel und Andreas Flontas, zuständig für den Aufbau aus der eigenen Hälfte, wussten oft nicht, wohin mit dem Ball. So entstanden Fehler, vor allem Flontas hatte Schwierigkeiten mit seinem Gegenspieler.
Und der hieß auch noch Mathias Stadelmann. Der letztjährige Torschützenkönig der Landesliga wurde von seinem Trainer reaktiviert. „Ich habe ihm klar gemacht, dass wir ihn in dieser Situation brauchen“, sagte Jürgen Kopfsguter. Eigentlich wollte Stadelmann in dieser Saison pausieren und die Lage sondieren. Nach dem Spiel wusste jeder, warum der Torjäger so wichtig ist für den FV Weiler. Drei der vier Gästetreffer gingen auf das Konto von Stadelmann, der prädestiniert war für die Kontertaktik seines Trainers an diesem Abend. „Damit habe ich nicht unbedingt gerechnet, dass Weiler so tief steht und uns das Spiel machen lässt“, analysierte Oliver Wild.
Kopfsguter hatte seinen Kollegen überrascht, hatte aber auch eine Erklärung: „Mit drei Punkten aus vier Spielen spielt man keinen HurraFußball, da geht es zunächst mal um Torsicherung.“Weiler spielte defensiver als gewohnt, Ochsenhausen hatte keine Lösungen.
Dennoch führte der SVO zur Pause mit 2:1. Stadelmann hatte die Gäste nach 23 Minuten in Führung gebracht, als er eine Musterkombination über rechts eiskalt abschloss. Fünf Minuten später wurde Ochsenhausens aufgerückter Verteidiger Frank Martin im Strafraum gelegt. Michael Wild verwandelte den Strafstoß sicher. Alexander Ziesel gelang drei Minuten vor der Pause sogar die Führung mit einem Flachschuss ins lange Eck.
Wild: „Verdient verloren“
Als Oliver Wild der dritte Treffer nicht gelang, schlug Weiler zu. Stadelmann lief Flontas weg und es stand 2:2 nach 57 Minuten. Zehn Minuten später sah Ochsenhausens Keeper Jan Besenfelder bei einem Eckball nicht gut aus – Andreas Reichart köpfte ein. Den Schlusspunkt setzte erneut Mathias Stadelmann, als er einen weiteren Fehler in der Ochsenhauser Defensive ausnutzte (80.). Weilers Trainer rannte auf den Platz und reihte sich in die Jubeltraube ein. „Dieser Sieg war nach den bisherigen Ergebnissen extrem wichtig für die Mannschaft“, sagte Kopfsguter. „Beim bisherigen Tabellenführer, der bislang eine tolle Saison spielt, so zu gewinnen, hat schon was.“
Nach dem vierten Treffer des FVW rannte der Gastgeber noch an, ein Tor wollte aber nicht gelingen. „Wir haben heute die schlechteste Leistung der Saison gezeigt und verdient verloren“, fasste Oliver Wild zusammen. „Mit sieben Punkten sind wir aber immer noch im Soll.“