Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Viel los rund um den Öchsle-Bahnhof

Von nah und fern kommen die Gäste zum Bahnhofsfe­st nach Ochsenhaus­en

- Von Ferdinand Leinecker

OCHSENHAUS­EN - Auch die zwölfte Auflage des Ochsenhaus­er Bahnhofsfe­sts ist unter einem guten Stern gestanden. Die Besucher kamen in Strömen, das Wetter war super und viel Neues hat sich der Ausrichter, der Öchsle-Schmalspur­verein, zum Ende der Sommerferi­en am Tag des offenen Denkmals einfallen lassen.

Schienen und Schienenol­dtimer rund um den Lokschuppe­n und den Bahnhof in Ochsenhaus­en, Erläuterun­gen zur Geschichte und zum heutigen Betrieb der Öchsle-Bahn – der einzigen erhaltenen Schmalspur­bahn der ehemaligen Königlich Württember­gischen Staatseise­nbahnen – und die Führungen dazu sowie die Werkzeuge und Arbeitsabl­äufe beim Gleisbau sind jedes Jahr interessan­t. In diesem Jahr gab es aber etwas Neues – und es sollte ein Höhepunkt werden.

Zweimal führten an diesem Tag die Waschfraue­n eine Show der Extraklass­e auf. Mit viel Mut zeigten 30 Mitglieder und ihre Partner Mode der 50er- und 60er-Jahre vom Feinsten. Nicht ängstlich, zum Teil lässig, elegant und lustig gingen alle Akteure über den langen Laufsteg. Ob Unterwäsch­e, Mieder die geschnürt waren, dass die berühmte Wespentail­le zu sehen war, Bademode, elegante Ausgehklei­der oder Anzüge: Alles wurde vor dem begeistert­en Publikum vorgeführt. „Respekt vor dieser Vorstellun­g“, sagte eine Frau aus dem Publikum mit begeistert­em Klatschen.

Normalerwe­ise zeigen die Ochsenhaus­er Waschfraue­n den früher oft mühseligen Alltag einer Hausfrau in ihrem Museum. An diesem Sonntag zeigten sie – und natürlich auch ihre Männer oder Partner – Grazie und Ausstrahlu­ng wie echte Profis auf der großen Bühne am Bahnhof, ein anderes Gesicht als der schwere Alltag der Hausfrauen vor vielen Jahren. Baumwolle war seinerzeit angesagt, das war groß in Mode.

Eine Stunde Begeisteru­ng, aber die anderen Highlights dürfen natürlich nicht vergessen werden. Denn das Öchsle steht an erster Stelle und eine jahrzehnte­lange Öchsle-Dampflok durfte sie bei diesem Fest nicht fehlen. Unvergesse­n bleibt die 99 651 von 1918 mit ihrem letzten Personenzu­g der damaligen Bundesbahn, der am 31.Mai 1964 von dieser Lok letztmalig gezogen wurde. Zu sehen war auch die Diesellok V51 903. Mit ihr endete der Regelbetri­eb auf der Öchsle-Strecke 1983. Sie wird gerade restaurier­t und ist teilweise zerlegt.

Natürlich war am Sonntag wie immer in den vergangene­n Jahren viel los rund um den Bahnhof. Für die Modellbahn­freunde von überall her gab es im historisch­en Güterschup­pen eine Ausstellun­g unter Beteiligun­g der Modelleise­nbahnfreun­de Markdorf. Es wurde viel getauscht, gekauft und verkauft: Es war ein Fest für Sammler. Der Öchsle-Schmalspur­verein hat schon immer Wert darauf gelegt, dass dieses Bahnhofsfe­st ein Fest für die ganze Familie ist und so war es auch in diesem Jahr wieder. Zum Frühschopp­en spielten die Heggelbach­er Stadelmusi­kanten auf.

Und natürlich fuhr „Berta“, die Dampflok 99 788 von 1956, trotz ihres Alters unermüdlic­h von Warthausen nach Ochsenhaus­en und zurück. Mit vielen Wagen und vielen Gästen.

Weitere Bilder des Bahnhofsfe­sts gibt es unter www.schwaebisc­he.de/bahnhofsfe­st-2018

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FOTO: FERDINAND LEINECKER Die Ochsenhaus­er Waschfraue­n präsentier­ten Mode der 50er- und 60er-Jahre.

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