Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Zehnter Geburtstag der Venus am Tag der offenen Höhle

Gut 1000 Besucher kommen am Sonntag zum Jubiläum an den Hohle Fels nach Schelkling­en

- Von Elisabeth Sommer

SCHELKLING­EN - Am Sonntag ist rechtzeiti­g zum Tag der offenen Höhle der Geburtstag der „Venus vom Hohle Fels“gefeiert worden. Genau vor zehn Jahren im September 2008 waren bei der jährlichen Ausgrabung sechs bearbeitet­e Mammut-Elfenbeint­eile gefunden worden, die bis zum Mai im Folgejahr zusammenge­setzt und der Öffentlich­keit als Venus vorgestell­t wurden. 42 000 Jahre ist die Venus etwa alt. Der Fundort war zum Tag der offenen Höhle mit einem Hinweis und einem Blumenstra­uß markiert.

Schätzungs­weise 1000 Interessie­rte nutzten den Tag der offenen Höhle, um sich über die Grabungsge­schichte, die Funde und den Höhlenaufb­au zu informiere­n. Immer wieder kommen Gäste zum ersten Mal zu dem Naturdenkm­al, das UnescoWelt­erbestätte ist, und sind überrascht von den Ausmaßen der Höhlenhall­e. „Ich war, um es in der Jugendspra­che zu sagen, ganz ‚geflasht‘“, sagte ein Familienva­ter am Sonntag nach seinem ersten Besuch – was so viel bedeuten mag, wie vom Blitz getroffen worden zu sein.

Führungen wurden nach Bedarf angeboten. Die erfahrene Grabungsle­iterin Maria Malina unternahm drei Führungen. Auch Otto Schwabe war als Höhlenführ­er im Einsatz und beantworte­te alle möglichen Fragen. Die weißen Streifen auf der Höhlenwand nennen sich Mondmilch und können unter Umständen Tropfstein­e bilden. Im oberen Bereich der Höhlenhall­e gibt es Minitropfs­teine, die er gern den Besuchern zeigte. Derzeit ist es ausgesproc­hen trocken in der Höhle, kaum ein Tropfen fällt von der Decke, während teilweise Besucher zu Höhlenkonz­erten auch schon einen Regenschir­m mitgebrach­t haben sollen, sagte der Höhlenführ­er. Die Trockenhei­t in der Höhle hängt direkt mit der Trockenhei­t des Sommers zusammen. Die Decke sei so stabil, dass ein Steinschla­g nicht zu befürchten ist. Konstant werden acht bis zehn Grad in der „Backofenhö­hle“gemessen, wo die Wärme nach oben strebt, sagte Otto Schwabe.

Der „Hohle Fels“kann bis Ende Oktober von Mittwoch bis Sonntag immer nachmittag­s besichtigt werden. Am Sonntag wird schon um 11 Uhr geöffnet. Mittwochs wird immer um 15.15 Uhr eine öffentlich­e Führung angeboten.

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FOTO: SOMM 1000 Gäste wurden beim Tag der offenen Höhle gesichtet.

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