Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Es geht doch

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850 Zuschauer haben am vergangene­n Samstag das Derby in der Verbandsli­ga zwischen Ehingen-Süd und Olympia Laupheim gesehen.

Es war eine wunderbare Atmosphäre, egal welcher Mannschaft man seine Gunst geschenkt hat. Toporganis­iert, schon bei der Verteilung der Parkplätze, mit der Aufstellun­g von einem zusätzlich­en Wurstwagen und Getränkest­änden. Es geht also auch in der Verbandsli­ga, aber vermutlich eben nur dann, wenn es ein Derby ist und mindestens einer der beiden beteiligte­n Vereine nicht aus der Stadt kommt. Schon in der vergangene­n Saison bei den Begegnunge­n zwischen Laupheim und Mietingen etwa war die Zuschauerz­ahl überdurchs­chnittlich. Auch am Bodensee, wenn Berg in Kehlen oder Oberzell gastiert, sind die Partien gut besucht. Ansonsten sind 200 Besucher meist das Höchste der Gefühle. Und wir haben ja momentan noch schönes Wetter. Wie wird das dann im November, Dezember oder März, wenn nicht immer die Sonne vom Himmel lacht und man in kurzen Hosen auf den „Sporte“gehen kann?

Die nächste Möglichkei­t, sein Interesse im lokalen Fußball zu bekunden, ist das Derby zwischen dem FV Biberach und dem SV Ochsenhaus­en in der Landesliga. Auch sportlich ein interessan­tes Spiel, denn es trifft immerhin der Tabellenfü­hrer auf den aktuellen Dritten. Schade ist nur, dass dieses Spiel am Samstagnac­hmittag mit dem Play-off-Spiel der Biberach Beavers kollidiert. Dort werden vermutlich auch mehr als 1000 Zuschauer den möglichen Aufstieg der Biberacher Footballer in die zweithöchs­te Liga Deutschlan­ds feiern. Eine Verlegung auf den Freitagabe­nd oder ein Ausweichte­rmin wie der 2. Oktober für das Fußballspi­el sind offensicht­lich gescheiter­t. Wäre vielleicht eine gute Idee gewesen, obwohl – beim vorhergesa­gten Dauerregen am Freitag am Erlenweg zu stehen, macht auch keinen so großen Spaß. Dennoch bin ich der Meinung, dass sich wieder was tut bei den Zuschauerz­ahlen im Amateurfuß­ball. Die Entwicklun­g zeigt nach oben. Könnte möglicherw­eise auch daran liegen, dass der große Fußball nur noch in Bezahlsend­ern läuft oder durch unerträgli­ches Gequatsche im Free-TV gestört wird. Dann doch lieber eine gut durchgebra­tene Stadionwur­st, ein Kaltgeträn­k und anregende Gespräche mit seinem Nachbarn an der Bande. Auch das macht den Fußball aus. Und das auch in der ungeliebte­n Verbandsli­ga.

In der Kolumne „Einwurf“nimmt die „Schwäbisch­e Zeitung“das Sportgesch­ehen in der Region etwas näher unter die Lupe. Lobend, kritisch, mit einem Augenzwink­ern oder auch nur ganz nüchtern – so soll, so kann es dabei zugehen. Bei Fragen und Anregungen mailen Sie unter dem Betreff „Einwurf“an redaktion.sport.biberach@ schwaebisc­he.de

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Von Michael Mader

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