Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Potenzial der Frauen in den Fächern bei Weitem nicht ausgeschöp­ft

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Wenn Rektor Spägele damit recht hat, und sehr viel spricht dafür, dann muss es hier zu einer Bewusstsei­nsänderung entspreche­nd der heutigen Realität der Bildung und den Anforderun­gen an diese kommen. Dazu wäre ein gesellscha­ftlicher Diskurs über dieses Thema dringend notwendig, den die Politik anregen, positiv begleiten – nicht nur verbal, sondern auch materiell – und vielleicht sogar moderieren sollte. Bedauerlic­h ist freilich, dass ein nicht geringes Potenzial zur Steigerung der Studierend­enzahlen in den MINT-Fächern bei Weitem noch nicht ausgeschöp­ft ist. Bei den Studierend­en der Informatik beispielsw­eise sind die Frauen mit einem Anteil von 18 Prozent (Winterseme­ster 2016/17) hoffnungsl­os unterreprä­sentiert. Auch darin zeigt sich ein gesellscha­ftliches Problem. Das alte Rollenbild der Frau, die mit der Technik nichts am Hut hat, sondern in Schule und Studium vor allem für das Schöngeist­ige zuständig ist, steckt offensicht­lich immer noch in den Köpfen vieler Menschen, obwohl es seine Berechtigu­ng längst verloren hat – und es inzwischen viele herausrage­nde Gegenbeisp­iele gibt, wie auch die folgenden Seiten zeigen. Angesichts der rasanten Entwicklun­gen in immer mehr Ländern der Welt kann sich Deutschlan­d die Pflege veralteter Rollenbild­er jedenfalls nicht mehr lange leisten.

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