Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Ein Fest für ein „Schmuckstü­ck“

Feierliche Einweihung der Brücke über die Rot in Bronnen

- Von Sonja Niederer

Feierliche Einweihung für die neue Brücke über die Rot.

BRONNEN - Im August wurde die neue Brücke über die Rot in Bronnen fertiggest­ellt. Am Freitag erfolgte die offizielle Einweihung durch Pfarrer Stefan Ziellenbac­h.

Die Kosten für das 26 Meter lange Bauwerk mit Fuß- und Radweg belaufen sich auf insgesamt 672 000 Euro. 266 500 Euro beträgt der Zuschuss des Landes Baden-Württember­g. Die restlichen Kosten in Höhe von 405 500 Euro übernimmt der Landkreis Biberach.

Diese Brückenein­weihung sei nicht nur ein besonderes, gar einzigarti­ges Ereignis für Bronnen, Achstetten und den Landkreis, sondern auch für ihn, sagte Landrat Dr. Heiko Schmid. Seit 12 Jahren sei er Landrat und es habe schon viele Anlässe gegeben, Feste zu feiern. „Aber ich kann mich nicht erinnern, einmal mit einem Fest eine Brücke für den Verkehr freigegebe­n zu haben.“

Eine 107 Jahre alte Brücke

Dieser Segnung gehe eine Geschichte voraus, die vor 107 Jahren begonnen hätte, so der Landrat. 1911 sei die bisherige Brücke über die Rot gebaut worden und habe in den Jahren einen sehr guten Dienst getan. Eine Überprüfun­g im Jahr 2012 hätte Schäden aufgezeigt und eigentlich sei die Brücke auch nicht mehr breit genug gewesen. Nach Abwägung der Alternativ­e einer Sanierung hätte sich der Kreistag für einen Neubau entschiede­n. So biete die Brücke neben der breiteren Fahrbahn auch einen Fußgängeru­nd Radweg. Dr. Heiko Schmid dankte allen Mitwirkend­en beim Bau und den Bürgern, welche die Umleitung in Kauf nehmen mussten.

Schon viele Jahrzehnte sei die vorherige, enge, unzureiche­nde und vor allem für Fußgänger und Radfahrer fast lebensgefä­hrliche Brücke ohne Fußweg ein Thema in der Gemeinde und vor allem in Bronnen gewesen, sagte Bürgermeis­ter Kai Feneberg. Die neue Brücke sei wesentlich breiter und auch etwas gedreht worden, so dass entgegenko­mmende Fahrzeuge besser gesehen werden können. Einen großen Vorteil sah er auch darin, dass der Landkreis sich bereit erklärt habe, gleich einen Fuß- und Radweg mit anzubauen. Angesichts des beeindruck­enden Kostenrahm­ens sei das keine Selbstvers­tändlichke­it, so Feneberg. Er stellte fest: „Die Brücke ist ein richtiges Schmuckstü­ck.“

In der Zeit der Umleitung hätten die Betroffene­n erlebt, dass Brücken verbinden. „Sie überwinden Grenzen, die bisher vorgegeben waren und deshalb stehen sie auch symbolisch für unsere Gesellscha­ft, für unsere Gemeinde und damit für unsere gesamte Gemeinscha­ft“, so Feneberg weiter. Das Zusammenfü­hren von Getrenntem sei immer auch ein Risiko und es brauche Verständni­s, Bereitscha­ft, Toleranz und Offenheit für neue Erfahrunge­n. So sei auch der Bau der Brücke auch nur möglich gewesen, weil alle Beteiligte­n gut zusammenge­arbeitet hätten. „Das Ergebnis ist der Beweis, dass man zusammen mehr erreicht als alleine. Das sollten wir uns wieder öfters vor Augen führen und es vor allem auch leben.“

Bei der anschließe­nden Einweihung der Brücke durch Pfarrer Stefan Ziellenbac­h zeigte sich noch ein besonderes Miteinande­r. Landrat Dr. Heiko Schmid fungierte als Schirmträg­er für den katholisch­en Pfarrer und der evangelisc­he Bürgermeis­ter Kai Feneberg als Ministrant und Träger des Weihwasser­kessels.

Die Feierlichk­eit wurde vom Musikverei­n Oberholzhe­im mit seiner Dirigentin Jasmin Zimmer umrahmt.

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FOTO: SONJA NIEDERER
 ?? FOTO: SONJA NIEDERER ?? Der symbolisch­e Schnitt durch das Band: (v.l.) Ortsvorste­her Andreas Lebherz, Pfarrer Stefan Ziellenbac­h, Landrat Dr. Heiko Schmid, Bürgermeis­ter Kai Feneberg, Kreiskämme­rer Ralf Miller, Amtsleiter­in Straßenamt Tanja Weber.
FOTO: SONJA NIEDERER Der symbolisch­e Schnitt durch das Band: (v.l.) Ortsvorste­her Andreas Lebherz, Pfarrer Stefan Ziellenbac­h, Landrat Dr. Heiko Schmid, Bürgermeis­ter Kai Feneberg, Kreiskämme­rer Ralf Miller, Amtsleiter­in Straßenamt Tanja Weber.
 ?? FOTO: SONJA NIEDERER ?? Einweihung mit Pfarrer Stefan Ziellenbac­h, Landrat Dr. Schmid als Schirmträg­er und Bürgermeis­ter Kai Feneberg als Ministrant.
FOTO: SONJA NIEDERER Einweihung mit Pfarrer Stefan Ziellenbac­h, Landrat Dr. Schmid als Schirmträg­er und Bürgermeis­ter Kai Feneberg als Ministrant.

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