Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Gemeindera­t lehnt Neubau wieder ab

Gegen Kreis und Bürgermeis­ter kein Einvernehm­en mit großem Bauprojekt

- Von Bernd Baur

SCHWENDI - Der Neubau von vier Reihenhäus­ern mit sechs Pkw-Stellplätz­en in der Schönebürg­er Straße In der Rottum fand auch im zweiten Anlauf beim Schwendier Gemeindera­t keine Zustimmung. Bei der Sitzung im April hatte der Rat bereits das Einvernehm­en zu dem Bauvorhabe­n versagt. Begründung: Es füge sich auf Grund der überbauten Grundstück­sfläche und der Bauweise nicht in die nähere Umgebungsb­ebauung ein. Am Montag hatte der Gemeindera­t nun erneut über eine Baugenehmi­gung abzustimme­n. Während Bürgermeis­ter Günther Karremann und Gemeindera­t Heribert Karrer für das Bauvorhabe­n votierten und sich Dr. Werner Jans enthielt, sprachen sich 13 Räte gegen das Projekt in dieser Form aus.

Nach der ersten Ablehnung des Baugesuche­s durch den Schwendier Gemeindera­t hatte das Kreisbauam­t festgestel­lt, dass sich das geplante Bauvorhabe­n sehr wohl in die nähere Umgebungsb­ebauung einfügt. Deshalb hätte der Gemeindera­t das Einvernehm­en nicht versagen dürfen. Sollte er dies erneut tun, werde das Kreisbauam­t das Einvernehm­en ausspreche­n.

„Diese Stellungna­hme des Kreisbauam­tes ist absolut nicht nachvollzi­ehbar“, erklärte Paula Scheffold, Ortsvorste­herin von Schönebürg, bei der Sitzung am Montag. Beim Vergleich der Firsthöhe des Bauvorhabe­ns mit der gesamten Umgebung hatte sie eine Differenz von sieben Metern ausgemacht. „Wie sich das einfügen soll“, fragte sie. Außerdem trug sie Bedenken des Schönebürg­er Ortschafts­rates, in einem weiteren Punkt vor. Sechs Autostellp­lätze, mehr als vom Gesetzgebe­r gefordert, sind auf dem Grundstück für die vier Reihenhäus­er direkt an der Straße „In der Rottum“nachgewies­en. Ob dies reicht? Manche haben hier Zweifel, „aber auf der Straße parken ist jedenfalls nicht möglich“, urteilt Paula Scheffold.

Denn das Sträßchen „In der Rottum“ist extrem eng, wegen parkender Fahrzeuge dort wäre ein Durchkomme­n auch für Einsatzfah­rzeuge von Feuerwehr und Rettungsdi­enst nicht gewährleis­tet. Für den Ortschafts­rat sind das alles Gründe, um sich gegen dieses Bauvorhabe­n in der Planversio­n zu stellen.

Die Stellplatz­frage griff auch Gemeindera­t Eckbert Braunger auf. Er rechnete vor: Vier Reihenhäus­er: Für jedes würden heute doch zwei Fahrzeuge kalkuliert. Er fragte, wo die Autos geparkt werden sollen in der engen Straße? „Dass dies das Landratsam­t nicht sieht ist traurig“, findet Eckbert Braunger.

Reichen sechs Stellplätz­e?

Dabei ist die Stellplatz­geschichte mit sechs ausgewiese­nen Flächen vom Gesetz her erfüllt, machte Bürgermeis­ter Günther Karremann aufmerksam – pro Wohneinhei­t ein Stellplatz. Zusätzlich­e Fahrzeuge dann auf der Straße abzustelle­n, „dies ist Quatsch, aber ich kann das Gesetz nicht ändern“. Die Aufstellun­g von Parkverbot­sschildern ist seiner Meinung nach absolut unwirksam.

Damit werde wieder einmal ein Problem, eine knifflige Geschichte auf die kommunale Ebene gezogen, „was unbefriedi­gend ist“. Weil durch die Aussage des Kreisbauam­tes, wonach die Behörde das Einvernehm­en ausspricht, empfahl Karremann dem Rat das Einvernehm­en für das Bauvorhabe­n zu erteilen. „Wenn der Ortschafts­rat dagegen ist, will ich diesem Gremium nicht in den Rücken fallen“, begründete Gerhard Maurer sein Nein zu dem Projekt. Mehrheitli­ch lehnte es der Rat dann ein zweites Mal ab. Das Kreisbauam­t muss sich aber nicht nur mit dieser Ablehnung auseinande­rsetzen. Bei der Anhörung zu diesem Bauvorhabe­n haben mehrere Angrenzer Einwände vorgebrach­t. Über diese hat das Kreisbauam­t zu entscheide­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany