Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Der Schlüssel zum besseren Wohnen und Leben
Die Lebenshilfe eröffnet in der Münsterblickstraße ein neues Wohnheim für Menschen mit Behinderung
NEU-ULM - Dass in der Münsterblickstraße jetzt „ein ganz besonderes Haus“seiner Bestimmung übergeben wird – da waren sich beim Einweihungstermin alle Anwesenden einig. Schließlich sind die bisher zwölf Rollstuhlfahrer, die im Wohnheim der Lebenshilfe Donau-Iller bereits schon seit einiger Zeit leben, auf die besondere Architektur des Neubaus angewiesen. Breitere Gänge, Flure und Türen, größere Räume und barrierefreie Zugänge für alle Bereiche hat Architekt Rudolf Bader in seinem Konzept berücksichtigt.
Die ersten Planung begannen vor rund acht Jahren, als das ehemaligen Offiziersgebäude der US-Army auf den Prüfstand für die Bewohner mit Handycap gestellt wurde: „Das Haus war in die Jahre gekommen und nicht mehr zeitgemäß in der Ausstattung“, erklärte Bader rückblickend. 2016 rückten die Bagger an, um das Haus abzureißen. Der Neubau sollte möglichst freundlich und hell gestaltet werden, damit sich die Bewohner darin wohlfühlen können, so der Architekt. Rund 4,6 Millionen Euro investierte die Lebenshilfe in den Neubau. Der Freistaat steuerte 2,4 Millionen Euro zu, der Bezirk Schwaben 450 000 Euro. Die Bauarbeiten sind laut Architekt Bader im geplanten Rahmen geblieben – zeitlich sowie finanziell. Auch dafür dankte ihm der Geschäftsführer der Lebenshilfe, Jürgen Heinz. Den Spagat zwischen einer barrierefreien und gleichzeitig feuersicheren Bauweise sei nicht immer einfach gewesen. Dennoch hatten die Planer und Handwerker mit den vielen Vorgaben ein Heim errichtet, das den Bewohnern die Freiheit erleben lasse, sich auch ohne fremde Hilfe bewegen zu können.
Ähnlich äußerte sich auch die Leiterin der Sozialverwaltung des Bezirks Schwaben, Gertrud Kreutmayer: „Das Haus orientiert sich an den besonderen Bedürfnissen seiner Bewohner, die Hilfsmittel brauchen, um mobil zu sein.“Dabei sei die Wohnlichkeit und Funktionalität gut kombiniert worden, sagte Kreutmayer. Und weiter: „Das Grundstück in dieser Lage ist ein echter Glücksfall, weil es so in der heutigen Situation nicht mehr zu erwerben sei.“
Insgesamt bietet das neue Wohnheim in der Münsterblickstraße auf fast 1500 Quadratmetern Platz für 30 Menschen mit Behinderung, die auf drei Wohngruppen aufgeteilt sind. Stolz ist Lebenshilfe-Geschäftsführer Heinz auf die elf Vollzeitkräfte, die allesamt nach Tarif angestellt seien.