Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Rechter Terror in Deutschlan­d

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Rechtsextr­eme Vereinigun­gen haben Deutschlan­d immer wieder terrorisie­rt oder standen im Fokus der Ermittler. Eine Auswahl:

NSU: 2011 fliegt der „Nationalso­zialistisc­he Untergrund“auf. Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt hatten fast 14 Jahre lang im Untergrund gelebt – zuletzt im sächsische­n Zwickau. Die beiden Männer ermordeten zehn Menschen, begingen zwei Sprengstof­fanschläge mit vielen Verletzten und mehrere Raubüberfä­lle. Am Ende nahmen sie sich das Leben. Nach mehr als fünf Jahren Prozess wird Zschäpe im Juli 2018 wegen der Mordserie und der Mitgliedsc­haft in einer terroristi­schen Vereinigun­g zu lebenslang­er Haft verurteilt.

Gruppe Freital: Die acht Mitglieder der Vereinigun­g werden im März 2018 vom OLG Dresden unter anderem wegen Bildung und Mitgliedsc­haft in einer terroristi­schen Vereinigun­g und versuchten Mordes zu Haftstrafe­n zwischen vier und zehn Jahren verurteilt. Die Gruppe hatte 2015 fünf Sprengstof­fanschläge auf Flüchtling­sunterkünf­te und politische Gegner in Freital und Dresden verübt.

Oldschool Society (OSS): Die rechtsextr­eme Terrorgrup­pe plant Anschläge auf Asylbewerb­erunterkün­fte, um Flüchtling­e aus Deutschlan­d zu vertreiben. 2017 verurteilt das OLG München vier Mitglieder zu Haftstrafe­n zwischen drei und fünf Jahren. Später werden weitere Mitglieder angeklagt.

Kameradsch­aft Süd: Wegen der Planung eines Bombenatte­ntats auf die Einweihung­sfeier des Jüdischen Zentrums in München verurteilt das Bayerische Oberste Landesgeri­cht im Mai 2005 den Neonazi Martin Wiese zu sieben Jahren Haft. Wiese und drei mit ihm verurteilt­e Täter waren Mitglieder der rechtsextr­emen Vereinigun­g.

Bayerische Schießspor­tgruppe München: Im April 2017 werden bei Mitglieder­n unter anderem illegale Waffen beschlagna­hmt. Nach Angaben der Bundesregi­erung vom März 2018 führt der Generalbun­desanwalt aber keine Ermittlung­en wegen des Verdachts der Bildung einer rechtsterr­oristische­n Vereinigun­g.

Weisse Wölfe Terrorcrew (WWT): Nachdem bei Mitglieder­n Waffen und explosives Material gefunden wurde, verbietet der damalige Bundesinne­nminister Thomas de Maizière (CDU) die Gruppe im März 2016. Den Mitglieder­n wird keine Bildung einer terroristi­schen Vereinigun­g vorgeworfe­n. (dpa)

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