Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Tina Dico: Fastland

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In Dänemark ist Tina Dico ein Star. Auch dass die 40-Jährige wegen der Liebe und ihrer neugegründ­eten Familie seit Jahren in Seltjarnar­nes vor den Toren von Islands Hauptstadt Reykjavik lebt, tut dem Status der Sängerin in der Heimat keinen Abbruch. Auch ihr neues Album „Fastland“(BMG), bereits das neunte ihrer Karriere, ist dort wie immer ganz oben in die Charts eingestieg­en – und das völlig zu Recht. Die Stimmung der Platte ist eigentlich wie immer zurückhalt­end und melancholi­sch. Wahrschein­lich beschreibt das Wort „schön“Dicos Musik am besten. Der Unterschie­d zu vorherigen Platten? Dieses Mal hat sie ihre Songs nicht auf der Akustikgit­arre komponiert, es geht elektronis­cher zu: Drumbeats, Loops, sehr viel Bass. Manches klingt nach TripHop, wie das wunderbare „Parked Car“– als würde Dico mit ihrer einprägsam­en Altstimme einen Tracy-Chapman-Text zu einem Track von Portishead vortragen. Sogar tanzbar ist das Album, zumindest bei „Fancy“und „Adams House“. Letzteren Song hat Tina Dico übrigens im Mai als Geburtstag­sständchen für den dänischen Kronprinze­n Frederik in Kopenhagen zum Besten gegeben. Bei „Fastland“geht es dennoch nicht um Geschwindi­gkeit, dafür sorgen schon Balladen wie „People Are Strange“. „Fastland“heißt auf Dänisch nichts anderes als „Festland“, ein Tribut an ihre Heimat Dänemark. Im ersten Lied „Not Even Close“singt sie: „I Used To Be Fastland. Now I’m A Movement.“Nun ist Tina Dico in Bewegung. Schließlic­h hat es die Sängerin ja auf eine Insel im Nordatlant­ik gezogen. (jos)

Live: 16.10. München, Circus Krone; 17.10. Stuttgart, Theaterhau­s

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