Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Intelligen­te Verhöre

- Von Christine King

Marie Brand und das Verhängnis der Liebe (ZDF, Mittwoch, 20.15 Uhr) –

„Das ist zu einfach“, sagt Marie Brand einmal zum Tätervorsc­hlag ihres Kollegen. „Wir Männer sind einfach gestrickt“, erwidert dieser, und sie entgegnet lapidar „Ja, das stimmt.“Es ist bereits die 23. Episode für die Titelheldi­n Marie Brand (Mariele Millowitsc­h) – und bestimmt nicht die schlechtes­te. Vor allem die Dialoge sind es, die die Serie auszeichne­n. Die Geschichte mag mitunter ein bisschen zäh daherkomme­n, richtig spannend ist es nicht, aber wenigstens schön der Reihe nach erzählt. Regisseuri­n Judith Kennel verzichtet auf die derzeit in Krimis so beliebten Rückblende­n. Wie gesagt, es sind vor allem die intelligen­ten Dialoge, die diesen Krimi sehenswert machen.

Diesmal geht es um den Mord an einer jungen Frau, die bei einem Psychother­apeuten beschäftig­t war. Dass dieser gerade einen Sexualstra­ftäter therapiert, lenkt den Verdacht zunächst dorthin. Dass der Therapeut (arrogant und sprachgewa­ltig: Peter Jordan) selbst ein narzisstis­ches Problem hat und alle Menschen in seiner Umgebung zu manipulier­en versucht, merken die Kommissare Brand und Simmel (Hinnerk Schönemann) erst allmählich. Die Ex-Frau, ein Student, eine neue Geliebte: Alle und auch er selbst könnten die junge Frau getötet haben. Wer’s war, kommt am Ende dank guter Verhöre raus und ist nicht weiter erstaunlic­h.

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