Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Wunsch nach dem „existenzie­ll wichtigen“Anschluss

Runder Tisch der Stadt mit Wirtschaft­svertreter­n zum Thema „Breitband“– Unternehme­n haben Ansprüche

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LAUPHEIM (sz/aep) - An einem Runden Tisch hat die Stadt Laupheim kürzlich mit allen Beteiligte­n den geplanten Breitbanda­usbau und die nächsten Schritte hin zu stärkeren Leitungsne­tzen diskutiert, und dabei äußerten manche Vertreter der 30 teilnehmen­den Unternehme­n anspruchsv­olle Wünsche für einen künftigen Internetan­schluss. So fasst die Stadt das Ergebnis der Gespräche zusammen. Hauptgrund des Interesses: die oft weltweite Vernetzung Laupheimer Betriebe und das Bestreben, die Abläufe im Unternehme­n möglichst zu digitalisi­eren.

Bei der internen Gesprächsr­unde mit den wichtigste­n Beteiligte­n von der Kreisverwa­ltung, der Stadt und dem begleitend­en Beratungsu­nternehmen wurden die Unternehme­r darüber informiert, was bisher geschehen ist und wie die Stadt die Gewerbegeb­iete mit schnellen und leistungsf­ähigen Glasfasern zu einer wettbewerb­sfähigen Internetnu­tzung ausrüsten möchte. Eva-Britta Wind als Erste Bürgermeis­terin und Leiterin des Baudezerna­tes moderierte das Treffen, und die Wirtschaft­sförderin Barbara Klause präsentier­te die Ergebnisse der Bedarfsumf­rage bei den Unternehme­n vom Juni, die ergeben habe, dass „erstaunlic­he 80 Prozent“der Unternehme­n Organisati­on und Verwaltung digitalisi­eren möchten, während 57 Prozent ihre Geschäftsm­odelle durch Digitalisi­erung modifizier­ten. „Das ist ein erfreulich­er Wert“, sagte Klause. 45 Prozent digitalisi­eren ihre Produktion.

Daher rührten dann auch recht konkrete Kenntnisse des derzeitige­n Bedarfs – und des Bedarfs in den nächsten drei bis fünf Jahren – von bis zu 600 Gigabit. Für die weltweiten Geschäftsb­eziehungen werden eine eigene starke Qualitätss­icherung und eine extrem hohe Versorgung­ssicherhei­t der Netze benötigt. „Daher sind nicht nur schnellst möglich leistungsf­ähigere Breitbandn­etze erforderli­ch, um den Wirtschaft­sstandort Laupheim zu erhalten, sondern auch ein sehr zuverlässi­ger und potenter Netzbetrei­ber“, resümierte Barbara Klause. Eigentlich, so der Wunsch aus der Wirtschaft, könnten es auch zwei sein.

Firmen unterstrei­chen Bedeutung

Knut Braunmille­r, Geschäftsf­ührer der Laupheimer Kokosweber­ei GmbH& Co. KG, die ihre Produkte in 80 Ländern verkauft, zeigte auf, wie seine Marktposit­ion durch unzureiche­nde Internetve­rbindungen gefährdet sei. Er forderte: „Wir müssen Laupheim zu einer Stadt machen, die sich internatio­nal sehen lassen kann!“

Von der Uhlmann Pac-Systeme GmbH & Co. KG erläuterte­n Fredy Bäuerle, Director Informatio­n Technologi­e, und Siegfried Hermann, Teamleiter Infrastruc­ture and Systems, wie „existenzie­ll wichtig“eine sehr gute und skalierbar­e Internetve­rbindung für das Unternehme­n sei. Nicht nur in der Produktion und im weltweiten 24-Stunden-Service fordern sie starke Netze. „Immer wichtiger wird ein optimales digitales Umfeld für die Rekrutieru­ng von Mitarbeite­rn und deren Wunsch nach flexiblere­n Arbeitszei­ten und Orten“, betont Fredy Bäuerle. „Alle wichtigen Internetve­rbindungen müssen gegen Ausfall redundant aufgebaut sein. Hierfür sind zwei zuverlässi­ge und potente Anbieter notwendig“, ergänzt Siegfried Hermann.

Die Laupheimer Strategie, wie Gunter Ast vom Baudezerna­t sie aufzeigte: In einer ersten Ausbaustuf­e sollen die Gewerbegeb­iete für 4,5 Millionen Euro angeschlos­sen werden. Dafür habe das Land Förderung in Aussicht gestellt. Aber man wolle selbst handeln: „Diese wichtige Investitio­n macht die Stadt nicht von einer Förderung abhängig.“2019 werde gegraben und Ende des Jahres könnten die Ersten versorgt sein.

Ziel sei, „die kommunale Netzinfras­truktur gleichzeit­ig mit dem Backbone fertig zu stellen“, erläuterte Patrick Burger von dem begleitend­en Planungsbü­ro Geodata aus Aalen. So werde keine Zeit verschwend­et. Dazu stehe Laupheim als Pilotproje­kt ganz oben in der Priorität, betonte er.

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