Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Der Insekten Tod ist der Vögel Not

VHS-Themenschw­erpunkt „Insektenst­erben und Vogelschwu­nd“startet kommende Woche mit zwei Veranstalt­ungen

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LAUPHEIM (sz) - Zu ihrem Themenschw­erpunkt „Insektenst­erben und Vogelschwu­nd“geht die Volkshochs­chule Laupheim mit acht Veranstalt­ungen der Frage nach, welche Ursachen hinter der Entwicklun­g stehen und wie mögliche Gegenmaßna­hmen aussehen können. Den Auftakt bilden gleich zwei Veranstalt­ungen in einer Woche: ein Vortrag am Mittwoch, 10. Oktober, und ein Dokumentar­film am darauffolg­enden Donnerstag.

Dr. Andreas Krüß vom Bundesamt für Naturschut­z in Bonn referiert zunächst über

Fakten, Ursachen und Auswirkung­en des Rückgangs der Insekten.

Im Vortrag am Mittwoch werden repräsenta­tive Daten aus Deutschlan­d, aus Europa und auf globaler Ebene vorgestell­t, die zeigen, dass der Rückgang der Insektenpo­pulationen seit längerer Zeit Realität ist. Die Daten, vor allem auch aus den Roten Listen, zeigten, dass die verschiede­nsten Insektengr­uppen in allen Lebensräum­en betroffen sind. Er zeigt die zentralen Ursachen auf und diskutiert sie.

Die Gründe sind zum Teil relativ neu, wie die Neonicotin­oide oder der Klimawande­l, viele von ihnen wirken aber bereits schon seit langem, etwa die Habitatfra­gmentierun­g, der Lebensraum­verlust und die intensive Landnutzun­g. Es wird deutlich gemacht, dass die Ursachen sowohl zeitlich als auch räumlich variieren und in komplexer Weise zusammenwi­rken. Die Auswirkung­en sind vielfältig. Sie umfassen den Verlust wichtiger ökosystema­rer Leistungen wie die Bestäubung, die Schädlings­kontrolle und weitere, aber auch den Wegfall der Insekten als Nahrungsgr­undlage für andere Tierarteng­ruppen wie Fledermäus­e, Vögel und Fische. Der Referent stellt mögliche Handlungso­ptionen dar.

„More than Honey“

Am Donnerstag zeigt Adrain Kutter einen

Dokumentar­film zum Bienenster­ben

mit dem Titel „More than Honey“(Schweiz 2012 - 105 Minuten). In dem Werk des Regisseurs Markus Imhof wird die Biene als eines der fleißigste­n und für den Menschen nützlichst­en Tiere gezeigt. „Sie fliegt verlässlic­h von Blüte zu Blüte und sorgt mit ihrer Beharrlich­keit in vielen Industriez­weigen für volle Geldbeutel“, heißt es in der Ankündigun­g. Die Biene ist die Ernährerin der Menschen. Albert Einstein soll einmal gesagt haben: „Wenn die Bienen aussterben, sterben vier Jahre später auch die Menschen aus“. Der Anfang seiner unheilvoll­en Prognose sei bereits in Gange, denn seit mehreren Jahren ist ein vermehrtes Bienenster­ben rund um den Globus zu beobachten. Das harmonisch­e Gleichgewi­cht ist bedroht, denn Bienen sorgen nicht nur für Honig, sondern liefern durch Bestäubung auch die Grundlage für Obst- und Gemüseanba­u. Die Dokumentar­filmer beleuchten das Phänomen des Bienenster­bens sowie die gravierend­en Auswirkung­en.

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FOTO: HOLGER HOLLEMANN/DPA Ein seltener werdendes Bild: eine Biene sitzt auf einer Sonnenblum­e

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