Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Handtmann stärkt Biberacher Standort im Aspach
Unternehmen investiert 25,7 Millionen Euro in Produktion und Logistik – Platz reicht bis 2020
BIBERACH (sz/gem) - Die Firma Handtmann hat im Biberacher Gewerbegebiet Aspach eine neue Fertigungshalle eingeweiht. In elf Monaten Bauzeit entstand dort ein eingeschossiger Neubau mit insgesamt 2700 Quadratmetern Produktionsund Logistikfläche, in dem künftig Systembauteile für die Automobilindustrie produziert werden sollen.
Handtmann investierte vier Millionen Euro in den Neubau. Weitere 8,5 Millionen Euro fallen noch für die notwendigen Produktions- und Montagelinien an, die in den kommenden Monaten installiert und in Betrieb genommen werden.
Ein Jahr zuvor wurden bereits rund 1,2 Millionen Euro in die bauliche Ertüchtigung und Anpassung eines schon auf dem Grundstück vorhandenen Bestandsgebäudes investiert, in der die für den Standort erforderlichen Produktions-, Büro- und Sozialflächen untergebracht sind. Die dort installierten Produktionsanlagen umfassten ein Investitionsvolumen von zwölf Millionen Euro. Daraus ergibt sich ein Gesamtinvestitionsvolumen von 25,7 Millionen Euro für diese Maßnahme am Standort Aspach. Insgesamt 55 Mitarbeiter werden künftig in der Bestandshalle und dem Neubau beschäftigt sein.
„Wir platzen an unserem derzeitigen Standort in der Arthur-Handtmann-Straße aus allen Nähten. Da wir aus logistischen Gründen in der Nähe des Unternehmenshauptsitzes bleiben und auch in Zukunft die Aufträge unserer Kunden zuverlässig erfüllen wollen, haben wir nun diesen Erweiterungsbau im Gewerbegebiet Aspach errichtet“, so Firmenchef Thomas Handtmann. „Dies ist zugleich ein weiteres klares Bekenntnis zu unserer Region.”
Auch die Auswahl der am Bau beteiligten Firmen unterstreiche die regionale Verbundenheit der Firma Handtmann. „80 Prozent der am Bau beteiligten Firmen kommen aus der Region Biberach, Ulm und Oberschwaben“, sagt der Firmenchef. „Wir waren mit der kompletten Planung und Bauabwicklung sehr zufrieden“, dankt Handtmann dem Generalunternehmer Karl Schließer stellvertretend für alle 25 beteiligten Firmen.
Trotz der eisigen Temperaturen im Februar, bei denen der Bauablauf über Wochen zum Stillstand gekommen sei, hätte die verloren gegangene Bauzeit bis zum Gesamtfertigstellungstermin nahezu kompensiert werden können. Im Laufe des Oktobers gelte es nun noch die Außenanlagen entlang der Aspachstraße fertigzustellen. Parallel dazu wird mit dem Aufbau und der Inbetriebnahme der Produktions- und Montagelinien im Hallenneubau begonnen.
Nach aktuellem Planungsstand soll in der neuen Halle ein Kühlmittelverteilmodul für verschiedene Marken des Volkswagenkonzerns montiert werden. Verbaut wird dies Teil in der neuen Ottomotorgeneration. Der Fertigungsstart auf den zwei Anlagen im Neubau ist für Anfang 2020 geplant. In der Bestandshalle läuft dieses Teil bereits auf einer Produktionsund Montagelinie in Serie.
In der Spitze verlassen ab 2020 dann jedes Jahr rund zwei Millionen Teile das Unternehmen in Richtung der Volkswagen-Werke Salzgitter und Chemnitz, des Škoda-Werks im tschechischen Mladá Boleslav und des Audi-Werks im ungarischen Györ. Damit ist die neue Fertigungshalle voll ausgelastet.
Weiter Interesse am IGI
„Mit dem Neubau decken wir den Platzbedarf, den wir bis 2020 haben. Damit sind in Biberach unsere Erweiterungsmöglichkeiten für die Bereiche Leichtmetallguss und Systemtechnik weitestgehend ausgeschöpft. Wir sind deshalb nach wie vor daran interessiert, uns weitere Flächen im künftigen IGI Rißtal zu sichern“, betont Thomas Handtmann.
Erst kürzlich hatte Handtmann einen Großauftrag für Bauteile für Elektroautos an seinen sächsischen Standort Annaberg-Buchholz vergeben. Dieser Auftrag wäre auch im geplanten IGI möglich gewesen, hätte sich dessen Planung nicht verzögert, hieß es damals von Handtmann.