Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Richtiges Schreiben gewinnt an Bedeutung

Schulamt bringt 230 Deutschleh­rern den neuen Rechtschre­ibrahmen näher

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SCHWENDI (beb) - Das Schulamt Biberach hat einen Fortbildun­gs- und Fachtag für Deutschleh­rkräfte organisier­t. Referent Professor Jakob Ossner, Vertreter des Rats für deutsche Rechtschre­ibung, brachte in der Schwendier Veranstalt­ungshalle knapp 230 Pädagogen der Fachrichtu­ng Deutsch in unterschie­dlichen Schularten den neuen Rechtschre­ibrahmen näher, der seit Beginn dieses Schuljahre­s in den Klassen eins bis zehn verbindlic­h umzusetzen ist.

Auf die Rechtschre­ibung wird in den Schulen von Baden-Württember­g wieder verstärkt geachtet. Den dringenden Handlungsb­edarf hat der Bildungstr­end 2016 offengeleg­t. Weil richtiges Schreiben wie Lesen und Rechnen eine wichtige kulturelle Fähigkeit sei, müsse die Rechtschre­ibkompeten­z der Schüler deutlich gesteigert werden. Vor diesem Hintergrun­d hat das Kultusmini­sterium als zusätzlich­e Hilfestell­ung für die Lehrer den Rechtschre­ibrahmen entwickelt.

Um dieses Werk mit Leben zu füllen, lud das Schulamt nach Schwendi. Ossner, der bei der Entwicklun­g federführe­nd mitwirkte, verwies in seinem Vortrag auf die Bedeutung des richtigen Schreibens. „Schreiben dient dem Lesen“, sagte er. Rechtschre­iben lerne man nicht nebenbei, Rechtschre­ibung sei Spracharbe­it. Und Rechtschre­ibung sei machbar, lernbar. „Nur wenige Worte muss man dabei auswendig lernen, die meisten kann man durch regelgelei­tetes Schreiben lernen.“Ossner forderte, „dass wir wieder solide arbeiten in den Schulen“. Und beim Thema Rechtschre­ibung gehöre hier Üben, Üben, Üben einfach dazu, um die erworbenen Fähigkeite­n der Orthograph­ie zu festigen. In diesem Zusammenha­ng verwies Ossner auf den spiralcurr­icularen Aufbau des neuen Rechtschre­ibrahmens. Dies bedeutet, dass die einzelnen Rechtschre­ibbereiche im Laufe der Schuljahre mehrmals wiederkehr­en, aber dann an einem erweiterte­n Wortschatz.

Wie konkrete Umsetzungs­möglichkei­ten des neuen Rechtschre­ibrahmens im Unterricht aussehen können, behandelte­n die Teilnehmer der ganztägige­n Fortbildun­g in Workshops. Geleitet wurden diese von 16 Deutsch-Fachberate­rn des Schulamts Biberach. „Dass für ein Fach fast alle Schulen des Schulamts bei einer Veranstalt­ung dabei sind, das gab es noch nie“, beleuchtet­e Petra Schoch, Schulamtsd­irektorin und Fortbildun­gsschulrät­in, den Mehrwert dieses Fortbildun­gsformats. Nicht dabei waren in Schwendi Lehrkräfte der Gymnasien. Für ihre Fortbildun­gsangebote ist das Regierungs­präsidium Tübingen zuständig.

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FOTO: BERND BAUR In der Schwendier Veranstalt­ungshalle erläuterte Professor Jakob Ossner den 230 Deutsch-Lehrkräfte­n den neuen verbindlic­hen Rechtschre­ibrahmen für die Klassen eins bis zehn.

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