Schwäbische Zeitung (Laupheim)
an Roland Pecha, Vorsitzender im Bund der Selbständigen Laupheim
SZ: Als Mitglied im Arbeitskreis „Medizinisches Zentrum Laupheim“erhalten Sie von der Stadtspitze, dem Kreiskämmerer und Vertretern der Sana regelmäßig Informationen aus erster Hand. Warum dauert es so lange, in Laupheim einen Neubau für die Geriatrische Reha/Innere Medizin und ein Ärztehaus zu realisieren?
Pecha: Wir bekommen im Arbeitskreis seit Jahren Dinge erzählt, die bereits bei der nächsten Sitzung überholt sind. Zumindest bei mir hat sich so der Eindruck verfestigt, dass wir uns im Kreis drehen und nicht wirklich vorankommen. Es gibt Pläne und Absichtserklärungen, aber noch immer keine Klarheit, wann gebaut wird, von wem und zu welchen Konditionen.
Woran liegt das?
Meine persönliche Meinung ist, dass manche Beteiligte bewusst auf Zeit spielen. Das Stuttgarter Sozialministerium favorisiert bekanntlich größere zentrale Krankenhäuser. Sana eiert herum, scheut klare Bekenntnisse und informiert unzureichend. Aus meiner Erfahrung heraus ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Sana nicht möglich. Ich habe deshalb nach wie vor Zweifel, ob das, was angedacht ist, auch tatsächlich umgesetzt wird.
Wie beurteilen Sie die Rolle des Landkreises?
Landrat Heiko Schmid sagt ja gern: „Wir sind seit der Privatisierung der Kreiskliniken nur Beifahrer“. Da frage ich mich schon: Wie kann der Kreistag die Ansiedlung der Geriatrie in Laupheim beschließen, wenn es dem Kreis womöglich am nötigen Einfluss gebricht? Sollte das Sozialministerium dem Zentrum für Älterenmedizin die Zulassung versagen, gibt es meines Wissens keinen Plan B. Dann hätte der Kreistag Beschlüsse gefasst, die er nicht durchzusetzen vermag.
Was muss passieren, um Ihr Vertrauen zurückzugewinnen?
Wir brauchen eine klare Beschlusslage vom Sozialministerium, vom Kreis und von Sana, dass die für Laupheim geplanten stationären Strukturen genehmigt sind und bis wann sie verwirklicht werden. Das muss möglichst schnell definiert werden.
Noch im Oktober soll der Kreistag der Gründung einer Zentrum für Älterenmedizin GmbH zustimmen. Stimmt Sie das nicht hoffnungsvoll?
Mit einem solchen Beschluss kommen wir unserem Ziel ein gutes Stück näher. Erreicht haben wir es aber erst, wenn das Ministerium die stationäre Neugründung als eigenständiges Krankenhaus anerkennt. Und es ist zu klären, ob die Stadt Laupheim als Bauherr mitauftreten darf. (ry)