Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Ein Tag wie aus dem Bilderbuch
Zum verkaufsoffenen Sonntag kommen Tausende nach Ulm Auf der Blau schwimmen 3000 Enten für den guten Zweck
ULM - Schöner kann ein verkaufsoffener Sonntag im Oktober nicht sein. Zigtausende Menschen waren am gestrigen Sonntag bei herrlichem und warmem Herbstwetter in den Straßen und auf den Plätzen Ulms unterwegs oder machten es sich in Straßencafés, auf Bänken oder einfach auf dem Boden gemütlich. Märkte, offene Geschäfte, Straßenmusiker, Künstler – die Stadt hatte gestern ein ausgesprochen buntes und fröhliches Gesicht. Und es war voll: Nach Angaben von Citymanager Henning Krone waren die Parkhäuser der Stadt ab etwa 13 Uhr besetzt– auch mit Autos aus Ravensburg, Friedrichshafen, dem Allgäu, Göppingen, Reutlingen, Günzburg, Biberach, Memmingen, Aalen, Heidenheim und Stuttgart.
Großes Aufsehen erregte das Entenrennen auf der Blau mit Start an der Glöcklerstraße und Ziel an der Brücke beim Gasthaus Zur Zill. Es fand zum zweiten Mal nach 2017 statt und wie im Vorjahr hatten Teilnehmer 3000 kleine Plastikentchen erworben. Allein durch deren Verkauf (gewissermaßen ein Startgeld) kamen rund 10 000 Euro zusammen, wohl die gleiche Summe steuerten Sponsoren bei. Das Geld geht an diverse soziale Einrichtungen – ein Großteil an die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), die die Organisation des Rennens übernommen hatte und auch dafür sorgte, dass es ordentlich über die Bühne ging.
Schnell sonderten sich ein paar gelbe Entchen vom Rest des Feldes ab und trieben, begleitet von den Augen von wohl mindestens 1000 Zuschauern, dem Ziel entgegen. Zwei Plastiktiere kamen dort mit einigem Vorsprung an.
Entenrennen soll 2019 wieder stattfinden
Letztlich siegte das Entlein mit der Nummer 22226, das Hannah Egbert, Leon Hotz und ihre kleine Tochter Lotta ins Rennen geschickt hatten. Ein neuerliches Rennen im kommenden Jahr wurde schon in Aussicht gestellt – es dürfte kein Hindernis geben, zumal es einem guten Zweck dient. Moderator Hans-Peter Behm jedenfalls sagte: „Das ist eine großartige Sache. Es kommt Einrichtungen zugute, die Unterstützung brauchen. Das muss nächstes Jahr wieder stattfinden.“
Aber auch sonst war die Stimmung prächtig. Auf dem Judenhof und am östlichen Münsterplatz gab es zahlreiche, größtenteils dicht von Interessierten oder Kauflustigen umlagerte Stände, die Antikes, Trödel und Altgedientes feil boten. Da wechselten auch alte Kaffeemühlen (aus Holz mit mit Kurbel), Bücher, Gemälde, Puppen, Schmuck, Porzellan und vieles mehr den Besitzer. Das Treiben zog sich bis auf den südlichen Münsterplatz hin, wo die ersten Buden aufgebaut waren, in denen lukullische Köstlichkeiten verkauft wurden.
Noch mehr Essensstände gab es auf dem großen Münsterplatz. Ausländische Spezialitäten wurden ebenso offeriert wie schwäbische Speisen. Für die Kleinen war ein Karussell aufgebaut, ansonsten gab es auf dem Markt, der noch bis heute dort steht, unter anderem Handwerkliches, Tücher und Stoffe und viel Schnuckliges fürs Heim zu sehen und zu kaufen.