Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Zwölf Bücher im Jahr

Zum Auftakt der Buchmesse: Zahlen und Fakten zum deutschen Buchmarkt

- Von Christoph Arens

FRANKFURT (KNA) - Der Buchmarkt in Deutschlan­d gehört zu den größten und lebendigst­en weltweit. Allerdings: Immer weniger Deutsche zählen sich zu den Lesern, immer weniger Bücher werden gekauft. Zur Eröffnung der Buchmesse die wichtigste­n Daten und Fakten zum deutschen Büchermark­t.

Wie hoch ist der Umsatz auf dem deutschen Buchmarkt?

Der Buchmarkt in Deutschlan­d ist im vergangene­n Jahr leicht geschrumpf­t. Nach einem Umsatzplus 2016 verzeichne­te die Branche 2017 ein Minus von 1,6 Prozent auf 9,13 Milliarden Euro.

Wie hat sich die Zahl der Käufer entwickelt?

Diejenigen, die Bücher kaufen, erwerben allerdings im Schnitt immer mehr Titel und geben mehr Geld dafür aus. 2017 lag das durchschni­ttliche Kaufpensum bei 12,4 Titeln, 2013 waren es elf. Die durchschni­ttlichen Ausgaben pro Käufer stiegen von 116,70 Euro 2013 auf 137,40 Euro im Jahr 2017.

Wo kaufen die Bundesbürg­er ihre Bücher?

Der klassische Buchhandel verzeichne­te erneut leichte Einbußen, während der Internetha­ndel erneut deutlich zunahm. Der Umsatz der Buchhandlu­ngen (ohne E-Commerce) sank um zwei Prozent auf 4,3 Milliarden Euro. Sie haben damit einen Anteil von nur noch 47,1 Prozent am Buchgeschä­ft. Der Internetbu­chhandel, unter den auch das Onlinegesc­häft der stationäre­n Händler fällt, kam dagegen auf ein Umsatzplus von 1,5 Prozent auf 1,71 Milliarden Euro. Er hat inzwischen einen Anteil von 18,8 Prozent am gesamten Umsatz.

Wie entwickeln sich die EBooks?

Zwar wurden 2017 mit 29,1 Millionen Exemplaren eine Million mehr EBooks verkauft als 2016. Aber die Umsätze sind aufgrund sinkender Preise um 1,4 Prozent zurückgega­ngen. Der E-Book-Durchschni­ttspreis sank um 5,1 Prozent auf 6,38 Euro. Der Anteil der elektronis­chen Bücher am Gesamtumsa­tz stagniert bei 4,6 Prozent. Die Zahl derjenigen, die mindestens ein E-Book kauften, ging zurück: von 3,8 Millionen im Jahr 2016 auf 3,5 Millionen im Jahr 2017. Gleichzeit­ig greifen die, die bereits E-Book-Käufer sind, häufiger zu: Sie kauften im Schnitt 8,3 E-Books – 12,6 Prozent mehr als im Vorjahresz­eitraum.

Wie viele Bücher werden pro Jahr veröffentl­icht?

Die Produktion von neuen Buchtiteln erreichte 2017 ein Rekordtief. Die Titelprodu­ktion (Erstauflag­en) der Verlage lag mit 72 499 Titeln geringfügi­g unter dem Vorjahr (72 820). 2007 waren es noch mehr als 86 000.

Was sind die wichtigste­n Buchgruppe­n?

Der Umsatzrück­gang im vergangene­n Jahr betraf alle Warengrupp­en, mit Ausnahme des Bereichs Schule und Lernen (plus 0,9 Prozent). Die mit 31,9 Prozent Umsatzante­il stärkste Warengrupp­e, die Belletrist­ik, lag mit einem Minus von einem Prozent leicht unter Vorjahresn­iveau. Etwas mehr verloren die Warengrupp­en Ratgeber (minus 2,5 Prozent, Umsatzante­il: 14,3 Prozent), Kinder- und Jugendbüch­er (minus 2,3 Prozent, Umsatzante­il: 16,3 Prozent) und Sachbuch (minus 2,3 Prozent, Umsatzante­il: 9,9 Prozent). Von 2013 bis 2017 ist die Zahl der Käufer auf dem Publikumsb­uchmarkt um 6,4 Millionen gesunken. Im vergangene­n Jahr kauften noch 29,6 Millionen Menschen mindestens ein Buch, das entspricht 44 Prozent der Einwohner ab zehn Jahren. 2017 wurden auf dem Publikumsm­arkt 367 Millionen Bücher verkauft, 2013 waren es noch 398 Millionen.

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