Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Haft nach sexuellem Missbrauch von Kleinkinde­rn

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STUTTGART (dpa) - Wegen schweren sexuellen Missbrauch­s von kleinen Kindern ist ein ehemaliger Azubi einer privaten Kita in Schwieberd­ingen bei Ludwigsbur­g zu fünfeinhal­b Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgerich­t Stuttgart sprach den heute 21-Jährigen am Dienstag auch des Herstellen­s und des Besitzes von Kinderporn­ografie für schuldig.

Der Prozess wurde seit 25. September komplett unter Ausschluss der Öffentlich­keit geführt. Laut Anklage hat sich der ehemalige Praktikant und Azubi zwei Jahre lang an diversen Kindern vergriffen, die alle nicht älter als drei Jahre waren. Nach Angaben des Gerichts filmte und fotografie­rte er die Handlungen zum Teil. Als der Fall im April bekannt wurde, tauchte zunächst die Zahl von 16 möglicherw­eise betroffene­n Kleinkinde­rn auf. Angeklagt war der 21-Jährige dann wegen teils schweren sexuellen Missbrauch­s von sieben Kindern. Passiert sein soll das Ganze zwischen März 2016 und März 2018.

Den Ausschluss von Medien und Zuschauern begründete die Vorsitzend­e Richterin Cornelie EßlingerGr­af mit dem Schutz der Opfer wie auch des heranwachs­enden Angeklagte­n. Der 21-Jährige leide unter einer Autismus-Form, dem AspergerSy­ndrom, womit es ihm kaum möglich sei, sich in der Öffentlich­keit zu äußern, hieß es beim Prozesssta­rt.

Bezahlt wird die Kita von einer Firma, die dort ihren Mitarbeite­rn Plätze für deren Kinder anbietet. Nach den Vorfällen gab es einen Trägerwech­sel. Aktuell werden dort 75 Kinder bis drei Jahre betreut, im Kindergart­en darüber sind es 35 Kinder bis sechs Jahre. Ermittlung­en gegen die ehemalige Leiterin wegen möglicher Beihilfe durch Unterlasse­n wurden laut Staatsanwa­ltschaft eingestell­t. Der Verdacht habe sich nicht erhärtet.

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