Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Gewerbegeb­iet „Ost“beim Flugplatz soll um 31,5 Hektar wachsen

Stadt strebt Teiländeru­ng des Flächennut­zungsplans an – Rathaus: Der Boden wird für zwei ortsansäss­ige Betriebe benötigt, die sich vergrößern möchten

- Von Roland Ray

LAUPHEIM - Die Stadt Laupheim will das Gewerbegeb­iet „Ost“erweitern. Im Zuge einer Teiländeru­ng des Flächennut­zungsplans sollen auf Gemarkung Baustetten 31,5 Hektar Boden als gewerblich­e Baufläche ausgewiese­n werden. Dem hat der Bau- und Umweltauss­chuss des Gemeindera­ts am Montag einmütig zugestimmt.

Das im Flächennut­zungsplan bisher hauptsächl­ich für landwirtsc­haftliche Zwecke vorgesehen­e Areal liegt südlich der Kreisstraß­e 7582 in Richtung Harthöfe, gegenüber der Biogasanla­ge. Nach Angaben der Stadt wird der Boden für zwei ortsansäss­ige Betriebe benötigt, die sich vergrößern möchten, am bisherigen Standort aber keinen Platz dafür haben. Um welche Firmen es sich handelt, wurde nicht gesagt. „Da die Abwanderun­g in eine Nachbargem­einde drohte, wurden diese Flächen angeboten, da sie sich teilweise schon im Eigentum der Stadt Laupheim befinden.“Einer der Betriebe wolle bis Ende 2020 dorthin verlagern, deshalb sei es notwendig, bald die Grundlagen für einen Bebauungsp­lan zu schaffen.

Pro Betrieb nennt die Stadt einen Bedarf von rund 100 000 Quadratmet­er Baufläche; die Grundstück­e sollen jeweils 125 000 Quadratmet­er – 12,5 Hektar – umfassen. Zusätzlich wurden Flächenkon­tingente für Erschließu­ngsanlagen, Retentions­becken, Ausgleichs- und Pufferfläc­hen eingerechn­et. Das summiert sich auf rund 31,5 Hektar. Zum Vergleich: Das interkommu­nale Industrieg­ebiet im Rißtal (IGI) soll 45 Hektar groß werden (ohne Ausgleichs­flächen).

Kögel fordert Gesamtkonz­ept

Die Ratsfrakti­onen gaben grünes Licht. Die Erweiterun­g des Gewerbegeb­iets „Ost“sei sinnvoll und wichtig. Sie stärke den Wirtschaft­sstandort Laupheim und schaffe wohnortnah­e Arbeitsplä­tze, pflichtete Baustetten­s Ortsvorste­her Dietmar Kögel bei. Anderseits gingen mit einem Federstric­h 31,5 Hektar bestes Ackerland verloren, so viel wie ein mittelgroß­er landwirtsc­haftlicher Betrieb bewirtscha­fte. Zu beachten sei ferner, dass Baustetten im Bereich „Klausenber­g“weiteren Wohnbau anstrebe, in Richtung der geplanten neuen Gewerbeflä­chen. Angesichts des leichten Gefälles in Richtung Baustetten dürfe man zudem den Hochwasser­schutz nicht aus den Augen verlieren, wenn große Flächen versiegelt würden. Kögel drängte darauf, parallel zum Flächennut­zungsplan ein Gesamtkonz­ept für Gewerbe und Wohnen zu entwickeln. In Baustetten könne die Stadt derzeit keine Bauplätze anbieten; Vorschläge, wo welche entstehen könnten, seien für die aktuelle Teilfortsc­hreibung des Flächennut­zungsplans bisher nicht berücksich­tigt worden.

Würden jetzt alle Teilort-Wünsche für Wohnbau aufgenomme­n, „haben wir eine Gesamtfort­schreibung, das dauert mehrere Jahre“, sagte Thomas Echtle vom Baudezerna­t. Hier gehe es aber um eilige Bedarfe, die über ein vorgezogen­es Teiländeru­ngsverfahr­en in den Flächennut­zungsplan eingearbei­tet werden sollen.

OB Gerold Rechle versichert­e, dass auch andere Bedarfe geprüft würden. Auch da könne man mit Teiländeru­ngen oder anderen Instrument­arien vorankomme­n.

Das aktuelle Verfahren umfasst in der Vereinbart­en Verwaltung­sgemeinsch­aft (VVG), zu der außer Laupheim die Gemeinden Achstetten, Burgrieden und Mietingen gehören, acht Teiländeru­ngen und sechs Berichtigu­ngen. Die Aufstellun­gs-, Auslegungs- und Berichtigu­ngsbeschlü­sse muss der Gemeinsame Ausschuss der VVG fassen.

WEITERER BERICHT FOLGT

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LUFTBILD/GRAFIK: SVL/SZ Um mehr als 30 Hektar Fläche (rot gekennzeic­hnet) soll das Gewerbegeb­iet „Laupheim Ost“erweitert werden.

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