Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Gewerbegebiet „Ost“beim Flugplatz soll um 31,5 Hektar wachsen
Stadt strebt Teiländerung des Flächennutzungsplans an – Rathaus: Der Boden wird für zwei ortsansässige Betriebe benötigt, die sich vergrößern möchten
LAUPHEIM - Die Stadt Laupheim will das Gewerbegebiet „Ost“erweitern. Im Zuge einer Teiländerung des Flächennutzungsplans sollen auf Gemarkung Baustetten 31,5 Hektar Boden als gewerbliche Baufläche ausgewiesen werden. Dem hat der Bau- und Umweltausschuss des Gemeinderats am Montag einmütig zugestimmt.
Das im Flächennutzungsplan bisher hauptsächlich für landwirtschaftliche Zwecke vorgesehene Areal liegt südlich der Kreisstraße 7582 in Richtung Harthöfe, gegenüber der Biogasanlage. Nach Angaben der Stadt wird der Boden für zwei ortsansässige Betriebe benötigt, die sich vergrößern möchten, am bisherigen Standort aber keinen Platz dafür haben. Um welche Firmen es sich handelt, wurde nicht gesagt. „Da die Abwanderung in eine Nachbargemeinde drohte, wurden diese Flächen angeboten, da sie sich teilweise schon im Eigentum der Stadt Laupheim befinden.“Einer der Betriebe wolle bis Ende 2020 dorthin verlagern, deshalb sei es notwendig, bald die Grundlagen für einen Bebauungsplan zu schaffen.
Pro Betrieb nennt die Stadt einen Bedarf von rund 100 000 Quadratmeter Baufläche; die Grundstücke sollen jeweils 125 000 Quadratmeter – 12,5 Hektar – umfassen. Zusätzlich wurden Flächenkontingente für Erschließungsanlagen, Retentionsbecken, Ausgleichs- und Pufferflächen eingerechnet. Das summiert sich auf rund 31,5 Hektar. Zum Vergleich: Das interkommunale Industriegebiet im Rißtal (IGI) soll 45 Hektar groß werden (ohne Ausgleichsflächen).
Kögel fordert Gesamtkonzept
Die Ratsfraktionen gaben grünes Licht. Die Erweiterung des Gewerbegebiets „Ost“sei sinnvoll und wichtig. Sie stärke den Wirtschaftsstandort Laupheim und schaffe wohnortnahe Arbeitsplätze, pflichtete Baustettens Ortsvorsteher Dietmar Kögel bei. Anderseits gingen mit einem Federstrich 31,5 Hektar bestes Ackerland verloren, so viel wie ein mittelgroßer landwirtschaftlicher Betrieb bewirtschafte. Zu beachten sei ferner, dass Baustetten im Bereich „Klausenberg“weiteren Wohnbau anstrebe, in Richtung der geplanten neuen Gewerbeflächen. Angesichts des leichten Gefälles in Richtung Baustetten dürfe man zudem den Hochwasserschutz nicht aus den Augen verlieren, wenn große Flächen versiegelt würden. Kögel drängte darauf, parallel zum Flächennutzungsplan ein Gesamtkonzept für Gewerbe und Wohnen zu entwickeln. In Baustetten könne die Stadt derzeit keine Bauplätze anbieten; Vorschläge, wo welche entstehen könnten, seien für die aktuelle Teilfortschreibung des Flächennutzungsplans bisher nicht berücksichtigt worden.
Würden jetzt alle Teilort-Wünsche für Wohnbau aufgenommen, „haben wir eine Gesamtfortschreibung, das dauert mehrere Jahre“, sagte Thomas Echtle vom Baudezernat. Hier gehe es aber um eilige Bedarfe, die über ein vorgezogenes Teiländerungsverfahren in den Flächennutzungsplan eingearbeitet werden sollen.
OB Gerold Rechle versicherte, dass auch andere Bedarfe geprüft würden. Auch da könne man mit Teiländerungen oder anderen Instrumentarien vorankommen.
Das aktuelle Verfahren umfasst in der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft (VVG), zu der außer Laupheim die Gemeinden Achstetten, Burgrieden und Mietingen gehören, acht Teiländerungen und sechs Berichtigungen. Die Aufstellungs-, Auslegungs- und Berichtigungsbeschlüsse muss der Gemeinsame Ausschuss der VVG fassen.
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