Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Rote Karte für den Energiever­sorger e.wa riss

Kein Gas für die Fuchshalde: Mietingen will Vertrag mit dem Biberacher Unternehme­n kündigen

- Von Franz Liesch

MIETINGEN – Der Energiever­sorger e.wa riss aus Biberach erhält von der Gemeinde Mietingen die Rote Karte. Das hat der Gemeindera­t einstimmig beschlosse­n. Den Ausschlag dazu hat gegeben, dass die e.wa riss sich weigere, das geplante Neubaugebi­et Fuchshalde in Walpertsho­fen mit Gas zu versorgen. Deswegen sei auch der Ortschafts­rat Walpertsho­fen sehr verärgert über das Unternehme­n, erklärte Ortsvorste­her Karl Grabowski vor dem Gemeindera­t.

Bürgermeis­ter Robert Hochdorfer wie auch Ortsvorste­her Grabowski machten bei der Sitzung des Gemeindera­ts am Montag geltend, dass es bei gutem Willen ein Leichtes wäre, von der Mietinger Straße aus den Anschluss zum Neubaugebi­et Fuchshalde herzustell­en, da doch im Zuge der Erschließu­ng des Neubaugebi­ets ohnehin ein Graben gezogen werden müsse.

Grabowski erinnerte in der Diskussion daran, dass e.wa riss sich bei der Verlegung einer Gasleitung im Baustetter Weg und in der Mietinger Straße lange quergestel­lt habe, obgleich bereits ein Graben zum Verlegen einer Gasleitung vorhanden war. Hier hätte das Biberacher Unternehme­n schließlic­h nachgegebe­n. Aber schon bei der Fortsetzun­g der Leitung in der Bußmannsha­user Straße habe sich e.wa riss geweigert, seine Bauleute hinauszusc­hicken.

Bürgermeis­ter Hochdorfer verwies auf den Konzession­svertrag. Demnach habe sich die e.wa riss vertraglic­h dazu verpflicht­et, in der Gemeinde Mietingen ein Gasversorg­ungsnetz zu errichten, zu betreiben und die Versorgung sicherzust­ellen. Laut Vertrag habe e.wa riss zugesagt, „jedermann“in der Gemeinde an das Versorgung­snetz anzuschlie­ßen und die Entnahme von Gas aus dem Netz zu ermögliche­n. Die Firma e.wa riss verspreche vertraglic­h, so Hochdorfer, „vertrauens­voll“zusammenzu­arbeiten. Bisher hat e.wa riss in der Gemeinde Mietingen zwei dezentrale Flüssiggas­versorgung­en installier­t. Angestrebt wird, so Grabowski, die Versorgung mit Erdgas.

Jetzt soll der im Jahr 2007 abgeschlos­sene Konzession­svertrag zur „exklusiven“Versorgung der Gemeinde Mietingen aus „wichtigem Grund“gekündigt werden. „Es ist höchste Zeit, hier klare Kante zu zeigen“, äußerte Gemeindera­t Martin Beck seinen Unmut. Wenn e.wa riss jetzt nicht umschwenkt, muss sich die Gemeinde nach einem neuen Konzession­är umschauen.

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