Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Rote Karte für den Energieversorger e.wa riss
Kein Gas für die Fuchshalde: Mietingen will Vertrag mit dem Biberacher Unternehmen kündigen
MIETINGEN – Der Energieversorger e.wa riss aus Biberach erhält von der Gemeinde Mietingen die Rote Karte. Das hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen. Den Ausschlag dazu hat gegeben, dass die e.wa riss sich weigere, das geplante Neubaugebiet Fuchshalde in Walpertshofen mit Gas zu versorgen. Deswegen sei auch der Ortschaftsrat Walpertshofen sehr verärgert über das Unternehmen, erklärte Ortsvorsteher Karl Grabowski vor dem Gemeinderat.
Bürgermeister Robert Hochdorfer wie auch Ortsvorsteher Grabowski machten bei der Sitzung des Gemeinderats am Montag geltend, dass es bei gutem Willen ein Leichtes wäre, von der Mietinger Straße aus den Anschluss zum Neubaugebiet Fuchshalde herzustellen, da doch im Zuge der Erschließung des Neubaugebiets ohnehin ein Graben gezogen werden müsse.
Grabowski erinnerte in der Diskussion daran, dass e.wa riss sich bei der Verlegung einer Gasleitung im Baustetter Weg und in der Mietinger Straße lange quergestellt habe, obgleich bereits ein Graben zum Verlegen einer Gasleitung vorhanden war. Hier hätte das Biberacher Unternehmen schließlich nachgegeben. Aber schon bei der Fortsetzung der Leitung in der Bußmannshauser Straße habe sich e.wa riss geweigert, seine Bauleute hinauszuschicken.
Bürgermeister Hochdorfer verwies auf den Konzessionsvertrag. Demnach habe sich die e.wa riss vertraglich dazu verpflichtet, in der Gemeinde Mietingen ein Gasversorgungsnetz zu errichten, zu betreiben und die Versorgung sicherzustellen. Laut Vertrag habe e.wa riss zugesagt, „jedermann“in der Gemeinde an das Versorgungsnetz anzuschließen und die Entnahme von Gas aus dem Netz zu ermöglichen. Die Firma e.wa riss verspreche vertraglich, so Hochdorfer, „vertrauensvoll“zusammenzuarbeiten. Bisher hat e.wa riss in der Gemeinde Mietingen zwei dezentrale Flüssiggasversorgungen installiert. Angestrebt wird, so Grabowski, die Versorgung mit Erdgas.
Jetzt soll der im Jahr 2007 abgeschlossene Konzessionsvertrag zur „exklusiven“Versorgung der Gemeinde Mietingen aus „wichtigem Grund“gekündigt werden. „Es ist höchste Zeit, hier klare Kante zu zeigen“, äußerte Gemeinderat Martin Beck seinen Unmut. Wenn e.wa riss jetzt nicht umschwenkt, muss sich die Gemeinde nach einem neuen Konzessionär umschauen.