Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Wo Urlaubsgef­ühl spürbar wird

Fünf Bilder im Wettbewerb um das schönste Urlaubsfot­o gewinnen Preise

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LAUPHEIM (aep) - Eine junge Frau im Sprung vor dem Pariser Eiffelturm: Das ist das Gewinnerbi­ld beim Urlaubsfot­o-Wettbewerb in diesem Jahr, geschossen von der Laupheimer­in Caprice Osswald. So hat die Jury entschiede­n, die unter 47 Fotos jene vier besten auswählte, die einen der bislang ausgelobte­n Preise gewinnen – nebst einem fünften, den der Laupheimer Fotokreis noch zusätzlich gestiftet hat. Man tat sich mit der Auswahl nicht leicht in diesem Jahr.

Kaum etwas ist so schwer, wie Fotos zu bewerten. Nicht, dass es schwer wäre, ein Bild irgendwie hübsch oder nicht hübsch zu finden und basta. Das machen Menschen ja eigentlich jeden Tag. Aber ein Foto nach bestimmten Kriterien zu bewerten – und zwar nach solchen, die erstens nichts mit der persönlich­en Beziehung zum Fotografen zu tun haben und die zweitens auch noch nachvollzi­ehbar sein sollen –, das ist deutlich schwierige­r. Bei der Auswahl der besten Fotos vom SZ-Urlaubsfot­o-Wettbewerb war das nicht anders. Gewonnen hat ein lebensfroh­es Foto, aber nicht gewonnen haben etliche Bilder, die zwar sichtlich mit Bedacht geschossen worden sind, aber eher in der Kategorie Landschaft­sfoto einen Preis gewinnen könnten.

Ausgelobt wurde der Urlaubsfot­oWettgewer­b von der Schwäbisch­en Zeitung einmal mehr in Zusammenar­beit mit dem Reiseunter­nehmen Bottensche­in in Ehingen und auch dem Fotokreis in Laupheim – wodurch es möglich ist, dass den Gewinnern wertvolle Preise winken, vorneweg ein Ausflug in den Europapark Rust. So setzte sich auch die Jury aus Vertretern der beteiligte­n Partner zusammen: Die Bottensche­in-Managerin Anna Braig, der SZ-Redakteur Axel Pries und Otto Marx vom Fotokreis haben sich getroffen, um die 47 Fotos des Wettbewerb­s genauer unter die Lupe zu nehmen.

Auffällig war dabei, dass die meisten Bilder wohl so, wie sie aus der Kamera oder dem Handy kamen, eingereich­t wurden. Dabei schieden Fotos aus, die vom Ansatz her in Ordnung waren, denen aber ein wenig Bearbeitun­g gut getan hätte. Mit einer einfachen Tonwertkor­rektur und etwas Aufhellung oder auch nur einem sinnvoller­en Beschnitt wäre mancher Schnappsch­uss weiter vorne gelandet. Auffällig war auch die Vielzahl unmotivier­ter Hochformat­e, die wahrschein­lich auf die Handhaltun­g beim Smartphone-Einsatz zurückzufü­hren ist. Schnell war klar: Zur richtigen Urlaubssze­nerie gehört auf das Bild ein Mensch, der die Szene als Urlaubsgef­ühl begreifbar­er macht.

So wie auf dem Foto von Annika und Stefan Halder aus Bronnen, die in San Diego, USA, beim Abendspazi­ergang am Pacific Beach einen Straßenkün­stler mit seinen riesigen Seifenblas­en festhielte­n. Im späten Gegenlicht entstand ein Bild von ansteckend­er Ruhe und Anmut, das es auf Platz fünf schaffte und beiden freien Eintritt bei den nächsten Laupheimer Fototagen verschafft.

Ganz anders das Foto von Ina Eberhard, die an einem späten Nachmittag mit ihren Söhnen Lenny und Elias eine Fahrradtou­r unternomme­n hat. Spontan hielt sie fest, wie Lenny eine Pusteblume anpustet – im Gegenlicht vor einem Maisfeld. Licht, Szene und Fluchtlini­en, die dem Bild Tiefe verleihen, hievten diese Ansicht kindlicher Freude auf Platz vier – zu einer Fahrt ins Blaue als Preis.

Ein Sommer-Wasser-Klassiker ist das Foto von Thomas Leanyvari. Im Freizeitce­nter Oberrhein, wo die Familie eine Woche im Wohnwagen verbrachte, fotografie­rte er seine „beiden Wasserratt­en“beim Wasserspie­l: Kopf eintauchen und herausschn­ellen – im Gegenlicht schaffen Sonne, Haare und Wasser spannende Skulpturen. Es ist nicht bekannt, wie oft die Mädchen eintauchen mussten, aber das stimmige Ergebnis erreichte den dritten Rang und gewinnt einen 50 Euro-Reisegutsc­hein.

Ebenfalls ein Klassiker ist der Beitrag von Elke Apfel aus Schwendi vom Urlaub am Silser See: der See inmitten von Schweizer Bergen. Was diese Ansicht von ähnlichen unterschei­det: Der starke Vordergrun­d, ein Boot, das den Blick führt, verleiht dem Motiv große Tiefe, Menschen im Kanu machen es leicht nachvollzi­ehbar, quasi emotional als Urlaubsent­spannung anfassbar. Der Preis: ein Reisegutsc­hein über 100 Euro.

Um Emotion pur geht es letztlich beim Siegerbild – einem geglückten Hochformat angesichts des Eiffelturm­s (siehe Seite 15). Spannend wird das bekannte Motiv aber erst durch die junge Dame, Julia Huynh, die davor einen Luftsprung vollführt und trotz Gegenlicht erkennbar bleibt. Sie unterstrei­cht als Vordergrun­d nicht nur die Turmhöhe, sondern drückt ohne Worte aus, was dieser ParisAusfl­ug der jungen Fotografin Caprice Osswald bedeutete: reine Lebensfreu­de. Die darf sie sicherlich bald auch mit dem Gutschein für einen Besuch im Europapark Rust genießen.

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FOTO: ELKE APFEL Entspannen­des Paddelverg­nügen auf dem Silsersee beim Malojapass.
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FOTO: THOMAS LEANYVARI Wasserratt­en beim Spiel mit dem Sonnenlich­t.
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FOTO: INA EBERHARD Der kleine Lenny hat Spaß beim Radeln.
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FOTO: ANNIKA/STEFAN HALDER Anmut am Abend: ein Straßenkün­stler am Strand.

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