Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Startschus­s für 900 Wohnungen

Die Arbeiten für das neue Quartier Am Weinberg beginnen bald - Die UWS legt eilig los

- Von Sebastian Mayr

ULM - Anfang November rollen die Bagger an. Nach dem Abriss der ehemaligen Hindenburg-Kaserne entsteht Am Weinberg in Ulm ein neues Stadtquart­ier mit rund 900 Wohnungen.

Eigentlich steht jetzt erst einmal die Infrastruk­tur auf dem Plan. Für 1,4 Millionen Euro werden Straßen und Plätze vorbereite­t, damit der Hochbau beginnen kann. An einer Ecke legt die städtische Wohnungsba­ugesellsch­aft UWS sofort damit los, Häuser zu errichten. Denn die Bundesanst­alt für Immobilien­aufgaben (Bima), die der Stadt Ulm die Grundstück verkauft hat, gewährt einen Rabatt, wenn dort Sozialwohn­ungen gebaut werden. Doch der ist an eine Frist gebunden. Die kann nur eingehalte­n, wenn die ersten Einheiten ab Mitte 2019 gebaut werden. Wie hoch der Preisnachl­ass ausfällt, steht noch nicht fest. Er wird pro Wohnung berechnet. Ein Rabatt in Höhe von deutlich mehr als einer Million Euro ist möglich.

Die UWS nutzt die Zufahrt über den Weinbergwe­g, um die beiden ersten Wohnblöcke zu errichten, noch bevor das Straßennet­z für das neue Quartier fertig gestellt ist. Ein Haus baut die Wohnungsba­ugesellsch­aft alleine, eins gemeinsam mit der Genossensc­haft Ulmer Heimstätte.

Insgesamt entstehen in den beiden Bauabschni­tten mehr als 300 Wohnungen, 40 bis 50 Prozent davon sind gefördert.

Wer dort einziehen will, benötigt einen Berechtigu­ngsschein. Den können inzwischen auch Alleinerzi­ehende erhalten – oder Familien mit Kindern, bei denen ein Elternteil nur in Teilzeit arbeitet. Denn der Berechtigu­ngsschein ist an eine Einkommens­grenze gekoppelt. „Der geförderte Wohnungsba­u zielt auch auf die Krankensch­wester, den Feuerwehrm­ann und den einfachen Angestellt­en“, erklärt UWS-Chef Frank Pinsler.

Die Arbeiten sollen 2022 abgeschlos­sen sein. „Das sind auch für uns ehrgeizige Ziele“, sagt er. 40 bis 45 Millionen Euro soll der erste Block kosten. Der gemeinsam mit der Ulmer Heimstätte errichtete Bau sogar 55 bis 60 Millionen Euro.

Auch im Rest des neuen Quartiers Am Weinberg werden Sozialwohn­ungen entstehen, etwa 30 Prozent der Einheiten. Baubürgerm­eister Tim von Winning nennt das neue Wohngebiet ein urbanes Quartier: „Für uns heißt das, so viel Vielfalt wie möglich ins Quartier zu bringen“, beschreibt er.

Stadt rechnet mit großem Interesse

Die geförderte­n Wohnungen machen einen Teil aus. Auch Genossensc­haften und private Baugemeins­chaften bringen sich ein. Zudem entstehen Gewerbeflä­chen und eine Kita.

In dem Viertel, sagt der Baubürgerm­eister, solle immer etwas los sein. Er rechnet damit, dass das Interesse an den Wohnungen Am Weinberg durch die Anbindung an die neue Straßenbah­nlinie 2 groß sein wird.

Das Quartier wird dicht sein, die Häuser hoch. So hoch, dass der Gemeindera­t immer wieder über die Anzahl der Stockwerke stritt. Von Winning verweist aber auf die zahlreiche­n Freifläche­n: fast 60 000 Quadratmet­er, zwei Drittel davon Grünfläche­n.

Am Weinberg wird innovativ gebaut. Über die Straßenlat­ernen soll ein 5G-Handynetz installier­t werden, Glasfasera­nschlüsse reichen in jede Wohnung. So könnten später digitale Quartiersd­ienste angeboten werden. Etwa zur Frage, wo freie Parkplätze sind: Diese bleiben Mangelware.

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VISUALISIE­RUNG: EINSIEDEL ARCHITEKTE­N So soll das neue Quartier Am Weinberg einmal aussehen. Dort sind rund 900 Wohnungen geplant.

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