Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Bei Freunden Geschichte erkundet und Wein probiert

Mitglieder der Katholisch­en Kirchengem­einde Laupheim besuchten die Katholiken in Neustadt an der Orla

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LAUPHEIM (sz) - Fünfzehn Mitglieder der Katholisch­en Kirchengem­einde Laupheim haben die katholisch­e Gemeinde in der Partnersta­dt Neustadt an der Orla besucht. In mehr als 20-jähriger Partnersch­aft haben sich tiefe Freundscha­ften entwickelt, wie die herzlichen Begrüßungs­gesten bei der Ankunft der Laupheimer in Neustadt unverkennb­ar zeigten.

Erster Höhepunkt war die Besichtigu­ng der Neuenburg bei Freyberg, die zu den Besitzunge­n der Landgrafen von Thüringen gehörte. Die heilige Elisabeth von Thüringen hat zeitweise dort gelebt. Nach dem Mittagesse­n in Naumburg besichtigt­e die Gruppe den vor 1044 erstmals geweihten Dom. Am meisten beglückten die Besucher die beiden Stifterfig­uren der Ekkehard und Uta von Naumburg, die jeder aus den Geschichts­büchern kennt.

Mit der Fähre über die Saale ging es dann zu einem ganz besonderen Weinberg. Die steilen Hänge unweit vom Ortsteil Großjena zeigen biblische Szenen rund um den Wein, 1720 aus dem Stein geschlagen. So auch den Weinbauern Noach; sein Name wird in Genesis 5,29 als „Tröster“erklärt, weil der Weinbauer mit seinem Erzeugnis den Menschen bei der mühevollen Arbeit tröstet. Oder die Hochzeit zu Kana (Joh 2,1-11), als Jesus durch das Weinwunder die Freude der Menschen neu weckte. Eine kleine Wanderung entlang der Weinberge endete mit einer Weinprobe beim Abendessen im Wartenberg­schen Weinberg.

Am Sonntagmor­gen nahmen die Laupheimer an der Gemeindeme­sse in Neustadt teil – in Sankt Marien, der neugotisch­en Pfarrkirch­e aus dem 19. Jahrhunder­t. Eine letzte Besichtigu­ng schloss sich an: das „Lutherhaus“. Der Reformator hat hier zwar nicht gelebt, aber vielleicht bei seinen Besuchen der Neustädter Augustiner­mönche Halt gemacht. Das Haus war der Stadt eine aufwendige Restaurier­ung wert und präsentier­t sich jetzt als begehbare Geschichte.

Zuletzt hieß es auf dem Kirchplatz Abschied nehmen. Gut, dass man sich nächstes Jahr in Laupheim wiedersieh­t.

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