Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Der „Papst“sitzt in der ersten Reihe

BR-Schlachtho­f-Gastgeber Michael Altinger begeistert mit seinem neuen Programm „Hell“im Roggenburg­er Kloster

- Von Roland Furthmair

ROGGENBURG - „Was für ein grandioser Beginn, da komm ich auf die Bühne und vor mir sitzt der Papst“. Erster Publikumsl­acher, erster Beifall. Nun ja, der Papst war es ja nicht gerade, aber mit Pater Roman Löschinger vom Kloster Roggenburg saß immerhin ein wahrer „Ehrengast in der ersten Reihe“, der zuvor die Begrüßung zum Kabarettab­end „Hell - Michael Altinger und Band“im Festsaal des Klostergas­thofes souverän gestaltete.

Der bayerische Autor und Kabarettis­t Michael Altinger (47), Millionen Fernsehzus­chauern von „Live aus dem Schlachtho­f“oder der ebenfalls vom Bayerische­n Rundfunk ausgestrah­lten Kult-Serie „Die Komiker“immer noch gut bekannt, ist auch auf kleinen Bühnen daheimUnd versteht es glänzend, sein Publikum mit seiner „Ein-Mann-Band“über zwei Stunden bestens zu unterhalte­n.

Könner wie er gehen natürlich auf die örtlichen Gegebenhei­ten ein, verkneifen sich in letzter Sekunde einen Flucher (schließlic­h saß ja der „Papst“in der ersten Reihe) weil er sich nachmittag­s im Kloster-EfeuLabyri­nth verlaufen hat und stellt gleich zu Beginn die Publikumsf­rage: „Wer von euch alle beschäftig­t eine Putzfrau“? Seine Helferin jedenfalls hat daheim eine Osteuropäe­rin zur häuslichen Reinigung, die wiederum ließe ihre Behausung von einer Eriträerin reinigen lässt.

Durch die folgenden Wortspiele und „Ein-Mann-Sketche ohne jegliche Verschnauf­pause“zog sich wie ein roter Faden die Geschichte eines „Einparksch­adens“und etlichen Telefonate­n mit seinem Versicheru­ngsinspekt­or.

Die anfangs von „Großem Anstand und übertriebe­nen Schuldeing­eständnis“geprägte Verkehrswi­drigkeit endete erwartungs­gemäß im erweiterte­n Versicheru­ngsbetrug. Für die zwischenze­itlichen (Versicheru­ngs-)Beteuerung­en Altingers waren es etliche Zitate wie „Reines Herzens steh ich vor meinem Schöpfer, jeder muss für sein Tun gerade stehen“die mit Szenenappl­aus von Pater Löschinger bedacht und den Kabarettis­ten auf der Bühne selbst zum Lachen brachten. Dieser setzte noch eins drauf: „Schließlic­h hat Gott alles erschaffen, bis auf die Einparkhil­fe.“

Im nächsten Jahr schon will er mit Teil zwei der Trilogie auf Tournee gehen, an die rund 100 Besucher gewandt riet Michael Altinger, „Bleibt einfach gleich sitzen, ihr ward ein kleines, aber prima Publikum“. Wie spontan der Kabarettis­t sein kann, bewies er nach den Zugaben mit seiner „Ein-Mann-Band Martin Julius Faber“: „Lieber Pater Roman Löschinger, sie bekommen von mir hiermit meinen Tourneepla­n mit der Bitte, mich ab sofort bei allen Auftritten zu begleiten. So einen Zuhörer in der ersten Reihem könne man sich nur wünschen.

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FOTO: ROLAND FURTHMAIR Michael Altinger im Festsaal.

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