Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Waffelhörnchen und Onsen-Ei
Sieben Promis erkochen im „Oberschwäbischen Hof“3500 Euro für den ASB-Rettungshundezug
SCHWENDI - 3500 Euro für den Rettungshundezug des ASB Orsenhausen-Biberach sind beim SZ-PromiDinner im „Oberschwäbischen Hof“in Schwendi zusammengekommen. Protokoll eines vergnüglichen Abends für die Köche und ihre Gäste.
Kurz nach 15 Uhr werden die Kochschürzen gebunden. Sieben Promis stehen bereit, Schönebürgs Ortsvorsteherin Paula Scheffold hat kurzfristig passen müssen. Gastgeber Elmar Reisch, der den „Oberschwäbischen Hof“mit seiner Frau Ursula seit der Eröffnung 1997 führt, verteilt die Aufgaben. Vorwiegend schneidend geht es zunächst zur Sache. Uli Gölkel zerkleinert Avocados, Joachim Miller Mangos, Wolfgang Krems vorgeschmorte Ochsenbacken, Marion Fakler Äpfel und Lachs. Schwendis Bürgermeister Günther Karremann und Laupheims OB Gerold Rechle legen in einem interkommunalen Duett Hand und Messer an Zwiebeln, Möhren und Petersilienwurzeln. Nur Juliana Rapp kommt vorerst ohne Klinge aus, sie werkelt am Teig für die Schokoküchlein.
17.50 Uhr: Das Menü gedeiht prächtig. Elmar Reisch pendelt zwischen den Kochstationen, erklärt, lobt, greift hier und da ein wenig ein und spendiert einen famosen Weißen aus der Pfalz. Die große Küche füllt sich derweil mit Gästen, Prosecco mit und ohne Frucht wird gereicht, und alle lieben die Waffelhörnchen, die Marion Fakler mit Frischkäse, Lachs und Apfel gefüllt hat.
18.45 Uhr: Die Vorspeise – Tatar Avocado-Thunfisch-Mango – wird auf den Tellern angerichtet. Jeder Koch erhält eine Aufgabe, jede Komponente des Gerichts wird in einer festen Reihenfolge auf dem Porzellan platziert. „Wo ist mein Stampfer?“, ruft Wolfgang Krems, zuständig fürs Dressing. Günther Karremann eilt herbei und drückt mit einem aufgespießten Korken („Rotwein, Südhanglage“) die Avocadomasse ins Förmchen. Letzter Akt: das Aufbringen würziger grüner Blättchen. Wer wäre dafür besser geeignet als die SZGeschäftsführerin Juliana Rapp, die prompt zur „Kressebeauftragten“ernannt wird.
19.15 Uhr: Die gut 50 Gäste im liebevoll eingedeckten „Blumenzimmer“sind angetan vom farbenfrohen frischen Auftakt des Menüs. Weiter geht’s mit Risotto Carbonara mit Pancetta, Blattspinat, gebratenen Kirschtomaten und Onsen-Ei. In Japan werden solche Eier auch heute noch in kleinen Körben in heißen Quellen – den sogenannten Onsen – gegart. In Schwendi baden sie exakt eine Stunde in 65 Grad warmem Wasser. Elmar Reisch schlägt sie auf und lässt das Innere auf die Teller gleiten. Parmesan drüber – fertig. Und wie schmeckt’s? „Lecker!“Vor allem die cremige Konsistenz des Eigelbs begeistert.
19.35 Uhr: Regelmäßig kommen Gäste zum Topfgucken in die Küche. Es wird viel gelacht und geflachst.
19.45 Uhr: Für den Hauptgang werden Kartoffelpüree und fein geschnittenes Wurzelgemüse auf den Tellern angerichtet, darauf ein Gulasch aus zart geschmorter Ochsenbacke, gekrönt von rosa gebratenem Rinderfilet. Die Begeisterung im Gastraum ist wiederum groß. Die Promi-Köche servieren selbst. Besondere Kunstfertigkeit legt dabei Gerold Rechle an den Tag. Seine Eltern, erzählt er, haben in Herbertingen mehr als 30 Jahre eine Gastwirtschaft betrieben, „und ich war oft fürs Servieren zuständig“.
20.30 Uhr: Birnenspalten, Tonkabohneneis und warmer Schokoladenkuchen geben das süße Finale. Danach sind die Gäste am Zug. Sie bewerten jeden Gang, auch die Waffelhörnchen, den Service und die Atmosphäre im Lokal und vergeben 3280 von 3300 möglichen Punkten. Die Volksbank Raiffeisenbank Laupheim-Illertal spendet einen Euro pro Punkt; Marion Fakler, beim Geldinstitut für Unternehmenskommunikation zuständig, rundet auf 3500 Euro auf. Die Gäste applaudieren, als sie Uli Gölkel, dem Leiter des ASB-Rettungshundezugs, einen symbolischen Scheck überreicht. „Das Geld können wir sehr gut für den Kauf eines neuen Transportfahrzeugs brauchen“, freut sich Gölkel. Das alte Auto schwächelt.
Gölkel berichtet über die Aufgaben des Rettungshundezugs, dessen Mitglieder mit ihren Vierbeinern nach vermissten Menschen suchen, oft nachts und im Wettlauf gegen die Zeit; bei ihrem ehrenamtlichen Engagement sind sie auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Der Rettungshundeführer Thomas Wöhr präsentiert seinen Flat-Coated-Retriever „Rudi“und erzählt von Einsätzen. Das lässt niemanden unberührt. Am Ende des Abends liegen 315 Euro in einem Spendenkässchen im Foyer.
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