Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Landesstraße 259 wird bald saniert
Regierungspräsident: Ausbauplanung bis zur Kreisgrenze ist festgestellt
EHINGEN - Der Tübinger Regierungspräsident Klaus Tappeser hat am Dienstag bei einem Besuch der Schwäbischen Zeitung eine gute Nachricht mitgebracht. Seit dem 22. Oktober ist die Ausbauplanung des Teilstücks der Landstraße zwischen Rißtissen und Laupheim fest vorgesehen. Damit naht der Sanierungsbeginn der maroden Straße.
Es ist eine Nachricht, auf die viele Pendler zwischen Laupheim, Rißtissen und Ehingen sehnsüchtig gewartet haben. Mit dem Planfeststellungsbescheid nimmt die Sanierung der Landstraße zwischen Rißtissen und Laupheim auf dem Gebiet des Alb-Donau-Kreises Fahrt auf. „Ein langwieriges Verfahren ist zu einem erfolgreichen Abschluss gekommen“, betont Tappeser. Die Planungen liegen vom 29. Oktober bis 12. November auf den Rathäusern in Ehingen und Laupheim aus. „Wir hoffen, dass wir danach rasch mit der Sanierung beginnen können“, so Tappeser. Die Maßnahme beinhaltet einen rund 860 Meter langen Ausbau der bestehenden L 259 von Rißtissen in Richtung Laupheim. Der Baubeginn liegt etwa 750 Meter nach dem Ortsende von Rißtissen auf der bestehenden L 259. Die geplante Ortsumgehung Rißtissen soll später an diesen Ausbauabschnitt angeschlossen werden. Das Ende befindet sich wenige Meter hinter der Kreisgrenze Biberach auf dem bereits ausgebauten Abschnitt der Gemarkung Laupheim. Innerhalb des Bereichs einer Wasserschutzzone II wird die Straße auf einer Länge von rund 450 Metern komplett erneuert. Die neue Straße wird hierbei weitestgehend auf der alten Trasse geführt, jedoch in Richtung Süden verbreitert. Im weiteren Verlauf wird die L 259 am rechten und teilweise am linken Fahrbahnrand unter Beibehaltung des bestehenden Straßenaufbaus auf einer Länge von rund 410 Metern lediglich verbreitert.
Tappeser hat zudem auch Hoffnung, dass die Ortsumfahrung Rißtissen, wie berichtet, „in spätestens sechs Jahren fertig ist“.
„Sehr gut aufgestellt“
Allgemein sieht der Regierungspräsident, der seit dem 11. Oktober 2016 im Amt ist, seinen Bezirk „sehr gut aufgestellt“. „Die Arbeitslosigkeit liegt im Bereich des RP unter drei Prozent. Wenn wir in unserem Bereich von strukturschwachen Räumen reden, sind das in anderen Region prosperierende Gegenden“, sagt Tappeser, der dennoch als große Strukturschwäche den Verkehr ansieht. „Wir haben keine Autobahn bei uns. Wir sind in der Randlage der A8 und die wird wenigstens bis zum Jahr 2021 für den Verkehr wieder ohne Baustellen befahrbar sein“, kündigt der Regierungspräsident an.
Drängendste Aufgabe im Regierungsbezirk ist laut Tappeser die Breitbandverlegung und gerade hier sei der Alb-Donau-Kreis absolutes Vorbild. „Zwischen den Jahren 2008 und 2017 sind 15,3 Millionen Euro in 147 Breitbandprojekte des Alb-Donau-Kreises geflossen. Allein im Jahr 2018 sind bisher 11,6 Millionen Euro in den Landkreis gegangen und zwar für 42 Projekte“, macht Tappeser deutlich, der dabei die Bemühungen der Kommunen in Sachen BackboneAusbau lobend erwähnt.
Der 61-jährige Tappeser, der 13 Jahre lang Oberbürgermeister in Rottenburg war, blickt indes auch hoffnungsvoll auf die Kommunalwahl im kommenden Jahr. „Wir sind in jeder Kommune auf das Ehrenamt angewiesen. Deswegen hoffe ich auf volle Listen. Und ich kann nur aus meiner Erfahrung als Kommunalpolitiker sagen, dass es vor jeder Kommunalwahl schwer gewesen ist, die Listen zu füllen“, so Tappeser.
Denn als Stadt- oder Gemeinderat müsse man nicht nur viel Verantwortung tragen, sondern auch Freizeit opfern. „Ein Stadtrat in Ehingen beispielsweise trägt die Mitverantwortung für einen 110-MillionenEuro-Haushalt. Zudem ist ein Stadtoder Gemeinderat oft im Einsatz, sei es bei den Ratssitzungen oder bei anderen Veranstaltungen“, erklärt Tappeser und betont: „Wir alle sind deswegen auf das Ehrenamt angewiesen.“
Angewiesen auf das Regierungspräsidium sind indes viele Kommunen, wenn es um Vorhaben wie Ortsumfahrungen geht. Immer dann kommt der Vorwurf, dass zwar Geld vom Bund für Projekte vorhanden wäre, „das RP aber mit den Planungen nicht hinterherkomme“. „Wir haben bei uns in der Tat einen gewissen Personalmangel. Viele unserer Stellen, die wir beispielsweise mit Ingenieuren besetzen wollen, sind genehmigt, uns fehlen aber schlichtweg die Ingenieure“, erklärt Tappeser.
Der Grund für diese Misere sei indes auch schnell ausgemacht. „Lange Zeit war kein Geld für den Straßenbau vorhanden. Deswegen wurde Personal bei uns, bei den Planungsbüros und den Straßenbaufirmen abgebaut. Jetzt ist Geld da und so schnell können die nötigen Stellen eben nicht besetzt werden.“
Tolle Biosphäre
Lobend erwähnt hat Tappeser bei seinem Besuch in Ehingen die Entwicklung des Biosphärengebiets. „Das läuft hervorragend. Wir befinden uns nach zehn Jahren gerade mitten in den Re-Evaluation. Ein Team aus dem Unesco-Gremium ist momentan in der Biosphäre unterwegs. Die Rückmeldungen, die wir bekommen haben, sind gigantisch. Deswegen werden wir in naher Zukunft auch eine Gebietserweiterung beschließen, hier können Kommunen in das Biosphärengebiet aufgenommen werden, die bisher nicht dabei sind. Dabei geht es aber hauptsächlich um eine Arrondierung des Gebietes“, so der Regierungspräsident.