Schwäbische Zeitung (Laupheim)
AH-Kicker lernen Belgien kennen
Mietinger kommen hautnah mit Politik, Geschichte und belgischem Fußball in Kontakt
MIETINGEN - Fünf intensive Tage haben die Mietinger AH-Kicker in Belgien erlebt. Auf dem sportlichen Reiseprogramm standen Begegnungen mit der Geschichte, der Kultur, dem Sport, der Politik und nicht zuletzt ein Fußballspiel gegen zwei Brüsseler Mannschaften. Mitten im Herzen von Brüssel hatte die 27-köpfige Reisegruppe ihr Quartier aufgeschlagen, so konnte auch das Brüsseler Nachtleben ausgiebig genossen werden.
Der erste Tag in Belgien führte die Kicker in die kleine Stadt Ypern, ungefähr 120 Kilometer westlich von Brüssel, in das größte Museum über den I. Weltkrieg, „Flander’s Field“. Keiner hatte sich vorher mit der Geschichte des Ersten Weltkriegs intensiv befasst. Hier in Ypern mussten Hunderttausende von jungen Männern ihr Leben lassen. Gleich am Stadteingang besichtigte man als erstes das Menenpoort. Das gewaltige Stadttor wurde von den Briten nach dem Ersten Weltkrieg gebaut zum Gedenken an die 17 Millionen Kriegstoten. Nach dem beeindruckenden und teils schockierenden
Museumsbesuch besichtigte die Reisegruppe die imposante „St. Georg’s Memorial Church“und fuhr
dann nach Langemarck zum größten deutschen Soldatenfriedhof in Belgien.
Am Folgetag wurde bei Sonnenschein die herrliche Altstadt von Gent mit ihren Fachwerkbauten besucht. Höhepunkt der Stadtbesichtigung war eine Grachtenfahrt durch die Kanäle der Hafenstadt. Anschließend gab es belgische Pommes.
Da es für die Mietinger Fußballer obligatorisch ist, bei Reisen auch ein Fußballspiel anzuschauen, wurden im Vorfeld Tickets für das neue Fußballstadion in Gent besorgt, wo man den Klassiker Gent gegen Genk anschaute. Die Mietinger staunten nicht schlecht, das Tausende der belgischen Fußballfans mit dem Fahrrad zum Stadion geradelt kamen. Begeistert waren die AH-Kicker auch von ihrem Kameraden Reinhold Weber, der aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse statt fünf Biere fünfzig Biere in der Halbzeit bestellte.
Höhepunkt der Belgienreise war der Folgetag mit einer dreistündigen Stadtrundfahrt durch Brüssel und dem Besuch des EU-Parlaments am Nachmittag. Empfangen wurden die Mietinger von den politischen Assistenten des EU-Abgeordneten Norbert Lins, der für die CDU seit 2014 im Parlament ist und aus der Region Oberschwaben stammt. Die Reisegruppe wurde durch das Parlamentsgebäude geführt.
In einem kleineren Sitzungssaal stellte sich Lins den kritischen Fragen der Mietinger Sportler: „Warum macht man es den Vereinen so schwer mit der Datenschutzgrundverordnung“, lautete eine davon. Oder: „Warum haben wir immer noch kein Glyphosatverbot?“Der Politiker versuchte, die Fragen jeweils umfassend zu beantworten. Zum Abschluss des Besuchs im EUParlament überreichte Reiseleiter Ottmar Dentler dem Abgeordneten einen SVM-Freundschaftswimpel.
Zum Abschluss der Reise stand für die Mietinger AH-Kicker die hautnahe Berührung mit dem Brüsseler Fußballrasen an. In einem Freundschaftsspiel, das in Turnierform ausgetragen wurde, spielte man im Stadion von Sport City gegen zwei Brüsseler Mannschaften. Das erste Spiel gewannen die Mietinger souverän mit 2:0, das zweite Spiel verlor man als anständiger Gast allerdings mit 0:2.
Beim gemeinschaftlichen Ausklang zusammen mit den Brüsseler Fußballern bedankte sich AH-Coach Thomas Glanz vor allem bei der Mietingerin Astrid Dentler, die bei der EU arbeitet und ohne die die Reise nicht möglich gewesen wäre.