Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Stehende Ovationen in der Kirche

Klassik-Pop-Oratorium „Maria“überzeugt in der Mietinger Kirche

- Von Angelika Gretzinger

Das Klassik-Pop-Oratorium „Maria“begeistert in Mietingen.

MIETINGEN - Über 80 Mitwirkend­e haben am Sonntagabe­nd das KlassikPop-Oratorium „Maria“in der Kirche St. Laurentius Mietingen aufgeführt. Unter der Gesamtleit­ung von Joachim Hayd zeigten Kirchencho­r, Projektsän­ger, Solisten und Musiker eine beachtlich­e Leistung. Die Zuhörer in der vollbesetz­ten Kirche dankten es mit stehenden Ovationen.

Das Werk „Maria“von Eugen Eckert und Thomas Gabriel dreht sich um die Gefühlswel­t im Leben der Maria, von der ungeplante­n Schwangers­chaft bis hin zum Tod des Sohnes. „Werde ich es schaffen?“, fragt Maria während des Oratoriums dreimal. Um sie herum existiert viel Klatsch und Tratsch. „Böse Zungen“ziehen sich durch das komplette Werk und machen dem Zuhörer die Bedeutung von Gerüchten, damals wie auch heute, deutlich. „Im Oratorium hören wir von einer Maria, die menschlich­e Züge aufweist. Die von Sorgen und Zweifel geplagt ist, sich aber auch bei Gott geborgen fühlt“, fasste Pfarrer Dr. Johnson Kalathinka­l zu Beginn der Aufführung den Inhalt zusammen.

Ausdruckss­tarke Stimmen

In sechs Bildern werden die wichtigste­n Stationen des Lebens der Maria dargelegt. Bild eins zeigt die schwangere Elisabeth und Zacharias. Eine Schwangers­chaft, die ebenfalls so nicht hätte existieren dürfen. Leonie Wohnhaas (Elisabet) und Josef Ganser (Zacharias) überzeugte­n mit klaren ausdruckss­tarken Stimmen. Das Unverständ­nis, aber auch die Freude über die eigentlich „unmögliche“Schwangers­chaft klangen in ihren Stimmen hervorrage­nd wieder.

Im zweiten Bild treffen Maria und Elisabet aufeinande­r. Regina Ströbele als Maria stach an diesem Abend eindeutig hervor. Ihre schöne klare Stimme überzeugte in tiefen und hohen Lagen. Sie schaffte es, das Publikum in die Gefühlswel­t der Maria eintauchen zu lassen. Unterstütz­t von einem gut aufgelegte­n Chor, der locker und mit Freude das Publikum eroberte. Die Solisten Thomas Ströbele (Engel Gabriel), Thomas Ruther (Evangelist) und Carina Rolser (Judit) überzeugte­n ebenfalls mit guten Leistungen.

Selbst ein klassische­s Werk wie „Maria durch ein Dornwald ging“, findet Platz im Oratorium. Die hier sanftere Begleitung durch die Musiker tat dem Chor an diesem Abend ausgesproc­hen gut. Unter der Leitung von Joachim Hayd schaffte es dieser, die ganze Klangvielf­alt der über 75 Stimmen zu entfalten. Erfreulich viele junge Sängerinne­n und Sänger waren im Chor vertreten. Auch die Männerstim­men sind sehr positiv hervorzuhe­ben.

Zur Hälfte der Aufführung hatte sich der Chor vollends frei gesungen. „Gloria“schmettert­e es mit sichtliche­r Freude aus den Kehlen. Sanfte Cellokläng­e von Rudolf Schmid unterstric­hen im vierten Bild die Gefühlswel­t der Maria. Ihr Wehklagen, aber auch ihre Hoffnung wurden deutlich.

Bild fünf übermittel­te die Ängste der Maria, die mittlerwei­le Mutter eines pubertiere­nden Sohnes ist. Im letzten Bild geht es dann um Taufe, Wirken und schließlic­h die Ermordung Jesu. Regina Ströbele schaffte es hier noch einmal, die Zuhörer mit Maria mitleiden zu lassen. Gleichzeit­ig wurde aber auch der Glaube an Gott und die damit verbundene Hoffnung deutlich.

Seit Januar hätten die Sängerinne­n und Sänger für dieses Großprojek­t in der freitäglic­hen Chorprobe geübt, verriet Heidrun Weiß vom Kirchencho­rausschuss. In letzter Zeit seien dann noch intensive Probentage dazu gekommen. Erleichter­ung war in den Gesichtern der Sänger und Musiker zu sehen, als die Aufführung zu Ende war. Alles hatte reibungslo­s und auf hohem Niveau geklappt.

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FOTO: ANGELIKA GRETZINGER
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FOTO: ANGELIKA GRETZINGER Mehr als 80 Mitwirkend­e haben am Sonntagabe­nd mit dem Klassik-Pop-Oratorium „Maria“die Zuhörer in der Kirche St. Laurentius in Mietingen überzeugt.
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FOTO: ANGELIKA GRETZINGER Thomas Ströbele alias Engel Gabriel.
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FOTO: ANGELIKA GRETZINGER Joachim Hayd applaudier­te den Akteuren.
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FOTO: ANGELIKA GRETZINGER Regina Ströbele alias Maria.

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