Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Angeschlagener Gegner
Fußball, Verbandsliga: SSV Ehingen-Süd ordnet das 10:0 gegen Breuningsweiler ein
KIRCHBIERLINGEN (aw/sz) - Mit seinem ersten zweistelligen Sieg in der Fußball-Verbandsliga hat der SSV Ehingen-Süd am Wochenende aufhorchen lassen. Während sich die Kirchbierlinger durch das 10:0 gegen den SV Breuningsweiler auf Rang vier verbesserten, rutschte der Aufsteiger aus dem Stadtteil von Winnenden nach der zweiten hohen Niederlage in Folge auf den vorletzten Tabellenplatz zurück.
Mit einer großen Portion Galgenhumor nahmen die Gäste aus Breuningsweiler die deftige Schlappe in Kirchbierlingen hin. „Beim Gastgeber gab es im dortigen Vereinsheim das jährliche Schlachtessen mit Metzelsuppe und der SVB war die Vorspeise dazu“, schrieb der Verein auf seiner Facebookseite. Von einer insgesamt „unterirdischen Mannschaftsleistung“war ferner die Rede, nur die ersten zehn Minuten nach der Pause „hatten etwas mit Einsatz und Gegenwehr zu tun“. Letztlich aber habe man sich „ohne wirkliche Gegenwehr“dem Schicksal ergeben und „regelrecht abschießen“lassen.
Als an diesem Nachmittag „nicht konkurrenzfähig“stufte auch SSVTrainer Michael Bochtler Breuningsweiler ein. Gleichwohl sei das Spiel für seine Mannschaft kein Selbstläufer gewesen. „Zehn Tore muss man erst mal schießen“, so Bochtler.
„Ich glaube, wir haben in den letzten 14 Tagen ganz ordentlich trainiert“, sagte Bochtler nach dem zweiten Sieg in Folge – eine Woche davor hatte Ehingen-Süd 3:2 in Neckarrems gewonnen. Mehr Spieler in den Einheiten erhöhten den Spaß und den Konkurrenzkampf, zudem habe er das Training etwas umgestellt, um noch mehr Zug reinzubringen. „Entsprechend gut sind wir gegen Breuningsweiler gestartet und haben früh die Tore gemacht.“Bereits nach 20 Minuten stand es durch jeweils zwei Treffer von Hannes Pöschl und Timo Barwan 4:0 für Süd. Daran änderte sich bis zur Halbzeit nichts mehr und es war die Phase, die Bochtler weniger gut gefiel. „Ab der 30. Minute haben wir etwas nachgelassen. Das war nicht so, wie ich es mir vorstelle.“
Anders nach der Pause und vor allem in der letzten halben Stunde, nachdem Torjäger Pöschl erneut zweimal getroffen hatte. Die weiteren Tore gingen auf das Konto von eingewechselten Spielern: Semir Telalovic erhöhte auf 7:0 und 8:0, Daniel Haas erzielte das 9:0 und Aaron Akhabue setzte den Schlusspunkt gegen dezimierte Gäste – in der 63. Minute hatte Christian Mayer nach einem Foul an der Mittellinie die Gelb-Rote Karte gesehen.
Ende einer kleinen Durststrecke
Gefreut hat sich der Trainer außerdem, dass Hannes Pöschl nach einer Durststrecke wieder traf und gleich mit vier Toren seine Saisonausbeute auf sieben erhöhte. Die Pause im Spiel gegen Neckarrems, als der Torjäger erst wenige Minuten vor Schluss eingewechselt worden war, habe ihm gutgetan, so sein Trainer.
Wichtigen Spielern mal eine Verschnaufpause zu gönnen, das ist bei Breuningsweiler derzeit nicht möglich. Süd-Trainer Michael Bochtler hatte sich nach dem Spiel am Samstag mit seinem schwer geschlagenen SVB-Kollegen Niko Rummel unterhalten und erfahren, wo beim Aufsteiger der Schuh gerade drückt. Zu viele Verletzungen, wobei sich die Misere in Kirchbierlingen noch fortsetzte: Beim Aufwärmen verletzte sich Torhüter Dario Nieswandt und dann im Spiel noch Sven Franzen.
In den vergangenen Wochen seien bei Breuningsweiler nicht mehr als zehn bis zwölf Spieler im Training, verriet Rummel, der darin die wesentliche Ursache für die klaren Niederlagen gegen Sindelfingen (1:6) und eine Woche später bei EhingenSüd sah. „Da hat er recht, wenn man über längere Zeit mit wenig Personal trainiert“, sagt Bochtler, der das aus dieser und der vergangenen Saison kennt, als Verletzungen und berufsbedingte Abwesenheiten seine Trainingsgruppe verringert hatten.