Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Ein Rathaus, mehrere Meinungen

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Als Reaktion auf die Umfrageakt­ion der SZ zu einer möglichen Innenstadt­gestaltung in Laupheim, wenn in näherer Zukunft das Rathaus entweder saniert oder abgerissen und neu gebaut wird, haben drei Leserbrief­e die Redaktion erreicht.

„Es spricht einiges für einen Neubau“

Thema Rathaus: es spricht einiges für einen Neubau, da die Kosten vermutlich eher gleich sein werden. Es ist wirklich kein erhaltensw­ertes Gebäude, wir haben leider viele schöne alte Häuser abreißen lassen. Letztes Beispiel: „Wunder-Gebäude“direkt neben Ihnen (der SZ). Das Rathaus zentral zu haben, hat sicher viele Vorteile, sollte aber mit einer Tiefgarage für alle Beschäftig­ten ausgestatt­et sein.

Thema Parkhaus: das gehört nicht in die Rabenstraß­e und vor allem nicht an dem geplanten Standort. Die Frage ist doch: wer stellt dort sein Auto rein und läuft dann die Straßen hoch zum Einkaufen? Der Bedarf für Dauerparke­r ist sicher vorhanden, viele arbeiten in der Stadt und wissen nicht, wo parken. Wenn wir alle Einpendler in einem Parkhaus unterbring­en, gibt es wieder genügend Stellplätz­e für kurzfristi­ge Parker.

Mein bevorzugte­r Platz ist auf dem Feneberg-Parkplatz. Dort ein Parkhaus mit mindestens zwei Stockwerke­n in die Tiefe und maximal drei Ebenen in die Höhe, vermietet an Dauerparke­r – das dürfte die Finanzieru­ng leichter gestalten und dann immer noch genügend Parkraum für Besucher und Käufer.

Thema menschen- und radfahrerf­reundliche Stadt: viel mehr Radwege durch ganz Laupheim, abgesenkte Bordsteink­anten, ausreichen­d Gehwege, Stellplätz­e für Räder, Mittelstra­ße als Fußgängerz­one – es gibt keinen Grund, dass in dem verkehrsbe­ruhigten Bereich Autos durchfahre­n. Außerdem hält sich niemand an die Zone 7. In allen Zonen 30 gehört zu Beginn und Ende eine Schwelle, damit die Autos langsam fahren, freiwillig geht leider gar nichts. Das Nadelöhr am Hasen/Mohren muss eine Einbahnstr­aße werden, das lässt sich sicher einrichten, Autos können weitere Wege in Kauf nehmen. Wir müssen die Stadt für die Menschen entwickeln, nicht für die Autos!

Es gäbe sicher noch einiges zu sagen, aber für den Moment sollte es reichen – vor allem sollten die Bürger mehr eingebunde­n werden, da die Stadtentwi­cklung ein sehr wichtiges Thema ist.

Rechtzeiti­g Pläne bekannt geben, auslegen und die Bürger zur Abstimmung auffordern – mit ins Boot holen sozusagen.

Andrea Nebl, Laupheim

Sanierung deutlich günstiger

Thema der Umfrage war: Soll das Laupheimer Rathaus abgerissen und neu gebaut – oder das bestehende Rathaus saniert werden?

Das Ergebnis der Umfrage fiel deutlich zugunsten eines Neubaus aus. Nur, auf welchem Basiswisse­n der Befragten? Ist bei der Abstimmung den Befragten bewusst gewesen, dass der besagte Neubau eine Investitio­n in deutlich zweistelli­ger Millionenh­öhe – es ist je nach Gesprächsp­artner von 11 bis 15 Millionen Euro die Rede – für die Stadtkasse bedeuten wird? Dabei sind Planungsun­wägbarkeit­en und Verteuerun­gen sicherlich noch zusätzlich zu berücksich­tigen!

Ist den Befragten bekannt, daß es ein vergleichb­ares Rathausgeb­äude gibt? Die Stadt Rheinfelde­n hat bewiesen, dass in nur zweijährig­er Bauzeit eine vollumfäng­liche Grundsanie­rung möglich ist! Und dies mit einem Budget von etwa 6,5 Millionen Euro!

Ich persönlich finde, daß mit 4,5 bis 8,5 Millionen Euro an eingespart­er Investitio­n für den Neubau des Rathauses besser die KiTa-Gebühren gestrichen, Kindergart­enplätze kostenlos angeboten oder der ÖPNV verbessert werden sollten! Die Stadtverwa­ltung wäre zumindest gut beraten sich mit Rheinfelde­n auseinande­rsetzen, die Welt muss ja in Laupheim nicht neu erfunden werden.

Herzlichen Dank für Ihre Berichters­tattung.

Robert Kreklau, Laupheim

Parkhaus am Park

Zum Thema „Parkhaus“meinen wir, dass ein Parkhaus in der Rabenstras­se schon Sinn machen würde. Unser Vorschlag wäre ein zweistöcki­ges Parkhaus nur für Arbeitnehm­er und Arbeitnehm­erinnen, die in der Stadt arbeiten und schon jetzt keine Parkmöglic­hkeiten vorfinden. Somit wäre auch das Verkehrsau­fkommen evtl. nicht so immens, wie bei einem öffentlich­en Parkhaus. Das Parkhaus würden wir kostenpfli­chtig machen, am Tag 10 Euro - den Betrag kann man beim Lohnsteuer­jahresausg­leich wieder geltend machen.

Oder: ein Parkhaus am Rand des Schlosspar­ks auf der Fläche des vorhandene­n Parkplatze­s an der Bronner Straße. Es gab vor einigen Jahren schon einen Gestaltung­swettbewer­b, und da hat der Vorschlag des „grünen“Parkhauses gewonnen. Diesen Vorschlag könnte man wieder aufgreifen.

Zum Thema Rathaus würden wir einen Neubau vorschlage­n, wenn möglich am jetzigen Standort mit Tiefgarage für die Angestellt­en. Das Gebäude Marktplatz 1/1 könnte in seiner Aussenansi­cht durch eine neue Fassadenge­staltung zum Beispiel in Form neuer Platten für beide Gebäude attraktive­r werden.

Die Neugestalt­ung der Kapellenst­raße ist dringend notwendig, sollte durch einen Radweg erweitert werden und dringend durch den Bau einer Umgehung verkehrsbe­ruhigt werden. Die momentanen Blechlawin­en rollen den ganzen Tag und nicht mehr nur morgens und abends.

Torsten und Petra Braiger, Laupheim

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