Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Buchauer bestätigen Bürgermeister Diesch
Amtsinhaber erhält 82,6 Prozent der Stimmen – doch nicht einmal jeder Zweite geht zur Wahl
BAD BUCHAU - Mit 82,6 Prozent der Stimmen haben die Bürger Bad Buchaus Peter Diesch in seinem Amt bestätigt. Der 58-Jährige tritt damit seine dritte Amtszeit als Bürgermeister Bad Buchaus an. Seine Herausforderin Alice Acker erhielt 12,6 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung war mit lediglich 38,2 Prozent noch einmal geringer als bei Dieschs Wiederwahl vor acht Jahren.
Schon eine halbe Stunde vor der angekündigten Bekanntgabe des Wahlergebnisses gab es im Foyer des Buchauer Rathauses praktisch kein Durchkommen mehr. Verwaltungsmitarbeiter, Stadträte, Buchauer Persönlichkeiten, der Landtagsabgeordnete Thomas Dörflinger und die Bürgermeister der umliegenden Städten und Gemeinden, allen voran die „Federseemafia“– ein Begriff, den einst Landrat Dr. Heiko Schmid prägte – versammelten sich am Ort des Geschehens. Draußen hatte sich ebenfalls eine ansehnliche Menschenmenge gebildet, darunter auch die Buchauer Stadtkapelle, die unter Dirigent Klaus Widder mit flotten Klängen für einen feierlichen Rahmen sorgte. Eine starke Besetzung der Buchauer Feuerwehr, allesamt in Uniform, war für die Technik – Ton und Licht – zuständig. Und alle miteinander warteten gespannt auf das Ergebnis.
Ein Raunen geht durch die Menge
Kurz nach 19 Uhr trat dann Bürgermeisterstellerverteterin Angelika Lipke vor das Mikrofon im Eingangsbereich des Rathauses, um den Wahlausgang zu verkünden. Und der war eigentlich keine Überraschung: Mit einer klaren Mehrheit von 82,6 Prozent, das sind 1013 Stimmen, wurde Peter Diesch in seinem Amt bestätigt. Auf seine Herausforderin Alice Acker entfallen mit 155 Stimmen 12,6 Prozent – und übertreffen damit ihre eigene Prognose um gut zehn Prozentpunkte. 59 Stimmen gingen an weitere Personen, 60 Stimmen waren ungültig. Als Lipke aber die Wahlbeteiligung nannte, ging ein Raunen durch die Menge: Von den 3366 Wahlberechtigten hatten lediglich 1287 von ihrem Recht Gebrauch gemacht. Mit 38,2 Prozent lag die Wahlbeteiligung damit noch einmal unter der Quote von Dieschs Wiederwahl am 7. November 2010 (43,4 Prozent).
Derzernent Manfred Storrer vom Landratsamt Biberach, der in Vertretung von Landrat Schmid die Glückwünsche des Landkreises überbrachte, sprach denn auch von einer „guten Wahl, allerdings mit verbesserungswürdiger Wahlbeteiligung – schade, dass die Demokratie nicht stärker zum Zuge gekommen ist“. Dennoch sei es „ein klares Signal“an Amtsinhaber Diesch, der damit „doch einen guten Rückenwind“in seine dritte Amtszeit mitnehmen könne: „Wir vom Landratsamt strecken gerne die Hand für die nächsten acht Jahre wieder aus.“
Der Wahlsieger selbst sprach von einem „großen Vertrauensbeweis“, fügte jedoch hinzu: „Leider bin auch ich mit der Wahlbeteiligung nicht sehr zufrieden.“Diesch dankte seinen Wählern, den fleißigen Wahlhelfern, Feuerwehr und Stadtkapelle und auch seiner Gegenkandidatin Alice Acker: „Sie haben dem Wahlkampf die eine oder andere bunte Note gegeben und sind immer fair mit mir umgegangen.“
Die Burladingerin gehörte denn auch zu den Ersten, die Diesch zum Wahlausgang beglückwünschten, bevor sich eine lange Schlange an Gratulanten bildete: „Wenn jemand nach 16 Jahren wiedergewählt wird, dann ist er wohl ein guter Bürgermeister.“Von dem Wahlausgang wolle sie sich ihre gute Laune nicht verderben lassen. Sie habe schon neue Projekte im Kopf und wolle sich in der Alb-Offensive gegen Burladingens AfD-Bürgermeister engagieren.