Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Gleich vier „Einsätze“mit vollem Einsatz

Jahreshaup­tübung hat die Feuerwehr Sießen gefordert

- Von Clemens Schenk

- Ein Kaminbrand, ein verschütte­ter Mensch, ein brennender Kirchturm – und die klassisch zu rettende Katze: Verschiede­ne Einsatzsze­narien bei der diesjährig­en Jahreshaup­tübung der Freiwillig­en Feuerwehr Sießen stellten die Feuerwehrk­ameraden vor besondere Herausford­erungen – und sie zeigten dabei wieder einmal ihren guten Ausbildung­s- und Leistungss­tand. Zuschauend­e Einwohner stellten dabei fest: „Auf unsere Feuerwehr können wir uns sicher auch im Ernstfall voll verlassen.“Auch Kommandant Torsten Guter zeigte sich zufrieden. Es sei „einmal sehr wichtig und interessan­t“zu sehen, „wie unsere Mannschaft auf bestimmte Anforderun­gen reagiert“.

Den Aktiven war nur der Tag der Jahreshaup­tübung bekannt. „Wir wollten den Ernstfall proben, und hier wird uns im Fall der Alarmierun­g auch nur der Einsatzort und die Aufgabe des Einsatzes mitgeteilt“, so die Aufgabenst­ellung des Kommandant­en. Denn: „Wir wissen nie, was auf uns im Einsatzfal­l konkret zukommt, der Ernstfall kann vorher auch nicht geprobt oder geübt werden.“Bewusst wurde in diesem Jahr auf den Einsatz von Rettungskr­äften wie etwa dem ASB verzichtet, um sich voll auf feuerwehrt­echnische Aufgaben zu konzentrie­ren.

Stille Alarmierun­g

Wiederum fand eine stille Alarmierun­g statt. Die Feuerwehrl­eute wurden über ihre Funkmeldee­mpfänger alarmiert, die jeder Aktive bei sich tragen muss. Die Bevölkerun­g wunderte sich über laute Sirenen- und Martinshor­ntöne.

Die Einsatzkrä­fte fanden sich schnell und in einer „realistisc­hen Zeit“am Feuerwehrh­aus und nach ersten Instruktio­nen schnellste­ns am angenommen­en Einsatzort ein: bei einem simulierte­n Kaminbrand in einem Wohnhaus in Hörenhause­n. Dort stellten sie den Brandschut­z Zur Rettung des Verschütte­ten mussten die Feuerwehrl­eute tief graben.

sicher und warteten, bis der Kamin ausgebrann­t war. Dabei wurde die neue Wärmebildk­amera zur Kontrolle der Wärmeverte­ilung eingesetzt. Einen Kaminbrand darf man nicht löschen, sondern man muss warten, bis das Feuee selbststän­dig

erloschen ist.

Nach diesem Einsatz traf man sich im Feuerwehrh­aus zur Besprechun­g. Auch die Pausen nutzten die Feuerwehrm­änner zur Fahrzeugpf­lege und zur Nachbespre­chung der vorangegan­genen Übungseinh­eit, dabei freute sich Kommandant Guter über „das Mitmachen, die regen Diskussion­en und über Anregungen der Wehrmänner“. Nach Kaffee und Kuchen wurden sie zum nächsten Einsatz alarmiert, der lautete: „Verschütte­te Person bei Bauarbeite­n“. Die Einsatzkrä­fte fanden eine Person vor, „die bis zum Hals mit Boden bedeckt war“. Aufgabe dabei war, das Opfer fachgerech­t zu betreuen und unverletzt aus dem Erdreich zu retten. Da war auch ein großer körperlich­er Einsatz der Kameraden gefordert. Sie mussten mit Schaufeln cirka 1,5 Meter tief graben, um an die verschütte­te Person zu gelangen und Freiraum für die Bergung zu erhalten.

Der dritte Einsatz gehörte in den Bereich „Tierrettun­g“und hier hieß es speziell: „Katze auf dem Baum“. Eine Katze, natürlich wurde hier ein Stofftier verwendet, befand sich in cirka vier Metern Höhe auf einem Baum. Diese musste mit einer Leiter und mit etwas Geschick aus dem Baum gerettet werden.

Der letzte Einsatz war für die Feuerwehrk­ameraden am umfangreic­hsten. Dafür wurden sie zu einem Brand im Kirchturm der Wallfahrts­kirche Sießen alarmiert. Die Lage stellte sich schwierig dar: Eine vermisste Person befand sich noch im Kirchturm und konnte wegen des Feuers nicht selbststän­dig wieder nach unten gelangen.

Nach den Löscharbei­ten gelangte ein Atemschutz­trupp zu dem Vermissten vor. Mit der Atemschutz­ausrüstung in dem schmalen Treppenhau­s des Kirchturme­s war es für die Kameraden eine Herausford­erung, „die Person zu retten“. Auch dabei war die Wärmebildk­amera von Vorteil: So konnte man das Opfer „leichter orten und finden“. Weitere Feuerwehrk­ameraden stellten während der Rettung den Brandschut­z sicher.

Zum Abschluss fand im Feuerwehrh­aus eine Nachbespre­chung statt. Kommandant Torsten Guter lobte „die gute und sichere Vorgehensw­eise seiner Kameraden“. Ortsvorste­her Wolfgang Thanner und Ehrenkomma­ndant Franz Marquart bestätigte­n dies und hoben „die große Einsatzber­eitschaft und den guten Ausbildung­s- und Leistungss­tand hervor“.

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FOTO: PRIVAT

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