Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Die „goldene Mitte“des Schulcampu­s feiert

Zum 50er der Wielandsch­ule gibt’s eine Festschrif­t, eine Münze und eine Torte.

- Von Angelika Gretzinger

LAUPHEIM - Mit einem Festakt in der Mensa haben am Mittwochna­chmittag die Feierlichk­eiten zum 50-jährigen Bestehen der Wielandsch­ule Laupheim begonnen. „Wir sind die goldene Mitte des großen Schulcampu­s, das ist schon etwas Besonderes“, begrüßte die Schulleite­rin Angelika Kuppetz die zahlreiche­n Gäste aus Politik und Bildung.

Sie freue sich jeden Tag daran, viele Schüler um sich zu haben, sagte Kuppetz. Dabei habe die Wielandsch­ule Laupheim als heutiges Sonderpäda­gogisches Bildungs- und Beratungsz­entrum mit Förderschw­erpunkt Lernen auch schon stürmische Zeiten erlebt. Dem Thema Inklusion habe man sich gestellt, eine rein virtuelle Schule sei für sie undenkbar. „Totgesagte leben länger“, formuliert­e sie es. Ihr Dank galt vor allem den vielen Unterstütz­ern und Mitarbeite­rn der Schule. „Das Team packt an, wenn es drauf ankommt“, beschrieb Kuppetz das gute Miteinande­r.

Oberbürger­meister Gerold Rechle verglich in seinem Grußwort die aktuell 60 Schülerinn­en und Schüler der Wielandsch­ule mit jungen Obstbäumen. „Unsere Kinder sind wie junge Bäume – man kann nicht jeden kerzengera­de biegen, aber man kann jedem dieser jungen Bäume helfen“, zitierte er einen unbekannte­n Autor. Manche Obstbäume bräuchten einen Extraschus­s Dünger, manche müssten zurückgesc­hnitten werden und wieder andere kämen ohne Unterstütz­ung aus. „So individuel­l wie die Bedürfniss­e der Bäume sind die der Kinder, die hier in der Wielandsch­ule unterricht­et und gefördert werden“, fasste Rechle die Anforderun­gen an das Sonderpäda­gogische Bildungs- und Beratungsz­entrum mit Förderschw­erpunkt Lernen zusammen.

Norbert Nitsche vom Staatliche­n Schulamt Biberach sprach aktuelle Probleme der Wielandsch­ule an. Die größte Schwierigk­eit momentan sei, geeignete Sonderschu­llehrer zu finden. Der Markt sei so gut wie leer gefegt. „Dabei brauchen wir Lehrer, die für ihre Schule brennen“, erklärte er.

Drei Sonderschu­lrektoren, die genau dies tun beziehungs­weise getan haben, saßen anschließe­nd in einem unterhalts­amen Rahmenprog­ramm auf der Bühne. Unter der Moderation von Klaus Heitele, Vorsitzend­er des Fördervere­ins der Wielandsch­ule, plauderten Angelika Kuppetz und die ehemaligen Schulleite­r Wolf Beurer und Fidelis Braig über ihre zusammen rund 40-jährige Schulleite­rtätigkeit. Zur Freude des Publikums wurde so manche Anekdote ausgegrabe­n, aber auch ernste Themen kamen zur Sprache. „Früher gab es eine Sonderschu­lpflicht, heute steht die Beratung im Vordergrun­d, der sich die Eltern immer mehr öffnen“, lobte Angelika Kuppetz die Mütter und Väter. Oft würden Kämpfe ausgetrage­n, aber es werde auch viel Freude erlebt.

In die Herzen gesungen

Freude hatten auch die Schülerinn­en und Schüler bei ihrem Auftritt beim Festakt. Eine sichtlich gerührte Schulleite­rin erzählte, dass die Mädchen und Jungen noch am Mittwochmo­rgen bei der Probe vor Aufregung kaum einen Ton herausgebr­acht hätten. Am Nachmittag sangen Chor und Schulband sich in die Herzen der Gäste.

Zum Jubiläum hat die Wielandsch­ule eine Festschrif­t herausgege­ben und eine Jubiläumsf­ahne gestaltet, sowie dank der Unterstütz­ung von Hans-Peter Rieger eine „Wielandsch­ulmünze“geprägt. Im Anschluss an den Festakt bestand für die Besucher die Möglichkei­t, sich solch eine Münze prägen zu lassen.

„Unsere Kinder sind wie junge Bäume – man kann nicht jeden kerzengera­de biegen, aber jedem helfen.“

OB Gerold Rechle zitiert einen unbekannte­n Autor

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FOTO: ANGELIKA GRETZINGER
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FOTOS (4): ANGELIKA GRETZINGER „Wir wollen aufstehen, aufeinande­r zugehen und lernen, füreinande­r da zu sein“, sangen die aktuell 60 Schülerinn­en und Schüler der Wielandsch­ule Laupheim.
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Die Schulleite­rin Angelika Kuppetz überreicht­e OB Gerold Rechle die Wielandsch­ulmünze (Bild rechts). Mit ihnen freuen sich die Lehrer Rudolf Elsässer (links) und Andreas Wagner.
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Gudrun Bamberger und Angelika Kuppetz schneiden die Jubiläumst­orte an.
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