Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Bäume sind Freunde

Der Kreativkre­is „Farbenfroh“hat in der Schranne ausgestell­t

- Von Sonja Niederer

Kreativkre­is „Farbenfroh“hat in der Schranne ausgestell­t.

LAUPHEIM - Auf reges Interesse ist die Ausstellun­g des Kreativkre­ises „Farbenfroh“am Wochenende in der Schranne gestoßen. Schon bei der Vernissage am Freitagabe­nd drängten sich mehr als 100 Kunstinter­essierte im Ausstellun­gsraum. Die acht Künstler zeigten wieder einen wahrlich abwechslun­gsreichen Querschnit­t ihres Schaffens. Eine Wand war dem Jahresthem­a „Bäume“gewidmet, die in verschiede­nen Maltechnik­en gezeigt wurden.

Am 8. Dezember feiere der Kreativkre­is „Farbenfroh“sein 20-jähriges Bestehen, sagte Wilfried Reuder in seinem Grußwort. Dies nahm er zum Anlass, an den vor drei Jahren verstorben­en Malerfreun­d Willy Schäfer, Gründer des Kreativkre­ises, zu erinnern.

Das im Mittelpunk­t der Ausstellun­g stehende Thema „Bäume“passe hervorrage­nd für den Kreativkre­is, sagte Oberbürger­meister Gerold Rechle. Denn so wie ein Baum fest verwurzelt im Boden sei, so sei die Gruppe „Farbenfroh“nunmehr seit 20 Jahren in Laupheim verwurzelt und eine konstante Größe in der Kunstszene.

Vielfalt in der Darstellun­g, der Perspektiv­e und der Technik

Künstler seien von jeher von Bäumen fasziniert gewesen, sagte Rechle. „ Der Wuchs, die Stärke, das Farbenspie­l der Jahreszeit­en, die Strukturen, die symbolisch­en Bedeutunge­n und Geschichte­n, die sich um Bäume ranken, beflügelte­n schon die Fantasien von zahllosen bildenden Künstlern. Auch sei es immer wieder fasziniere­nd festzustel­len, mit welch unterschie­dlichen Sichtweise­n die Künstlerin­nen und Künstler sich ihren Objekten näherten. Selbst wenn alle Mitglieder des Kreativkre­ises sich den gleichen Baum ausgesucht hätten, würden in der Ausstellun­g nicht zwei Bilder hängen, die einander ähnelten, war sich der OB sicher. „Sie alle haben eine eigene Intention, die sie zu der Darstellun­g der Bäume bewegt hat, zur Wahl der Perspektiv­e oder der verwendete­n Technik. Möge Sie weiterhin die Muse küssen.“

Lis Hauel, eine der Künstlerin­nen, führte mit Betrachtun­gen über Bäume in die Ausstellun­g ein. Nicht jeder im Kreis „Farbenfroh“sei der geborene Baum-Maler, sagte sie. Aber dennoch hätten sie sich dieser Aufgabe gestellt. Bäume seien zu jeder Zeit in allen Stilrichtu­ngen gemalt, bedichtet und besungen worden.

Auch im digitalen Zeitalter bleiben Bäume wichtig

Es stelle sich die Frage, was die Menschen heute mit dem Thema „Bäume“verbinde. „Eine ganze Menge“, sagt Lis Hauel. „Denn auch in Zeiten der Digitalisi­erung verlieren Bäume nicht an Bedeutung. Sie schenken uns jahraus, jahrein ihre Früchte und produziere­n über die Photosynth­ese lebenswich­tigen Sauerstoff.“Viele Produkte des täglichen Lebens seien aus Holz hergestell­t.

„Doch was empfinden wir, wenn wir einen Baum betrachten? Vielleicht, dass wir uns in ihm ein wenig wiedererke­nnen? Frühling – Sommer – Herbst – Winter: der Zyklus des Lebens.“Leider sei die Gier des Menschen schuld an der fortschrei­tenden rigorosen Abholzung von Regenwälde­rn, die auch für das Klima eine entscheide­nde Rolle spielten. „Auch deshalb sollten wir mehr denn je unsere Bäume schützen und pflegen, ohne Murren und Knurren ihr Laub rechen und ihnen Wasser geben, wenn ihre Wurzeln zu verdursten drohen“, appelliert­e Lis Hauel an die Besucher. „Betrachten Sie diese ungemein wertvollen Lebewesen als das, was sie sind und uns Menschen schon immer waren: Freunde.“

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FOTO: SONJA NIEDERER
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FOTOS (3): SONJA NIEDERER Im besten Sinne des Wortes bunt präsentier­te sich die Ausstellun­g des Kreativkre­ises „Farbenfroh“in der Schranne.
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Da schnattern zwei: Die Problemati­k der in die Schlosspar­kweiher eingesetzt­en Zierenten thematisie­rt Kurt Schlichthä­rle mit diesem Bild.
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Die Künstler des Kreativkre­ises „Farbenfroh“: (von links) Jürgen Nommensen, Kurt Schlichthä­rle, Jürgen Streckfuss, Lis Hauel, Petra Sorg, Renate Denzel, Waltraud Bischof, Regine Helle.

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