Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Konzertabend mit wichtigem Anliegen
Eva Lind und weitere Musiker treten in Biberach für die Hannelore-Kohl-Stiftung auf
BIBERACH - Ein hochklassiges Benefizkonzert zugunsten der ZNS-Hannelore-Kohl-Stiftung findet am Freitag, 7. Dezember, (20 Uhr) in der Stadthalle Biberach statt. Neben der bekannten österreichischen Sopranistin Eva Lind interpretieren der Marburger Tenor Hubert Schmid und der bayerische Saxofonist Stefan Tiefenbacher bekannte Melodien aus Klassik und Musical. Begleitet werden sie von der Russischen Kammerphilharmonie St. Petersburg. Initiator des Konzerts ist der Biberacher Jürgen Blättchen.
Jürgen Blättchens Tochter Marina starb 2011 nach einem Verkehrsunfall. In der Folge kamen Jürgen Blättchen und seine Frau Elvira mit der Hannelore-Kohl-Stiftung in Kontakt, die Unfallopfer mit Verletzungen des Zentralen Nervensystems (ZNS) und deren Angehörige unterstützt. Hätte ihre Tochter überlebt, hätte auch sie unter Umständen die Hilfe der Stiftung benötigt.
Jedes Jahr erleiden rund 250 000 Menschen nach einem Unfall ein Schädel-Hirn-Trauma. Unter anderem mit Seminaren zur Schulung und Weiterbildung hilft die Stiftung schädelhirnverletzter Menschen und deren Angehörigen. An solchen Seminaren haben auch Elvira und Jürgen Blättchen bereits teilgenommen. „Diese Seminare sind nicht billig, aber äußerst effektiv“, sagt Jürgen Blättchen, weshalb er in diesem Bereich zusammen mit dem RotaryClub Biberach-Weisser Turm schon Unterstützung geleistet hat. Auch der Erlös des Benefizkonzerts soll der Förderung von Seminaren bei der Hannelore-Kohl-Stiftung zugutekommen.
Zustande kam das Konzert, weil Opernsängerin Eva Lind Botschafterin der Stiftung ist. Jürgen Blättchen kennt sie bereits von der 30Jahr-Feier der Stiftung im Jahr 2013. „Als ich erfahren habe, dass sie im 35. Gründungsjahr der Stiftung Benefizkonzerte geben will, hatte ich die Idee, dass eines davon in Biberach stattfinden soll – und es hat geklappt“, so Jürgen Blättchen. Mit dabei ist auch Saxofonist Stefan Tiefenbacher. Er erlitt bei einem Verkehrsunfall ein Schädel-Hirn-Trauma und verlor seinen linken Arm. Auf einem speziell für ihn umgebauten Saxofon, das er mit einer Hand spielen kann, baute er seine musikalische Karriere neu auf.
Als Dritter im Bunde tritt Tenor Hubert Schmid bei dem Konzert auf. Ihn kennt man als Mitglied der inzwischen aufgelösten Formation „Die Jungen Tenöre“. Biberachern ist er aus der „Fidelio“-Inszenierung des Kulturamts bekannt. Der Biberacher Basssänger Markus Raab, der ebenfalls beim Konzert auftreten wollte, kann wegen eines wichtigen Engagements nicht in Biberach sein.
16-köpfiges Orchester
Weil schnell klar war, dass ein örtliches Orchester die musikalische Begleitung des Konzerts ohne längere Probenphase nicht übernehmen kann, nutzt Kulturamtsleiter seinen Kontakt zur Russischen Kammerphilharmonie, die bereits mit anderen Produktionen in Biberach aufgetreten sind. „Sie wird am 7. Dezember mit 16 Musikern hier spielen“, sagt Klaus Buchmann.
Die Zuhörer bekommen beim Konzert eine bunte Mischung aus Opern-, Operetten- und Musicalstücken geboten. „Es ist also sicher für jeden etwas dabei“, sagt Julian Gröschl vom Kulturamt, der sich um die örtliche Organisation kümmert.
Helga Lüngen, Geschäftsführerin der Hannelore-Kohl-Stiftung, wird beim Konzert auch die Stiftungsarbeit kurz vorstellen. Außerdem ist die Stiftung mit einem Infostand in der Stadthalle vertreten.
Fünf Euro pro verkaufter Konzertkarte gehen an die HanneloreKohl-Stiftung. Spenden gibt es am Konzertabend auch vom RotaryClub Biberach-Weisser Turm sowie von der Volksbank Ulm-Biberach.