Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Sie kümmern sich um Pflegebedü­rftige und retten die „Post“

SPD zeichnet beim Politische­n Martini den Kontaktkre­is Hospital zum Heiligen Geist und den Verein „Bürgerpost Laupheim“aus

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LAUPHEIM (ry) - Der Politische Martini des SPD-Kreisverba­nds Biberach in Laupheim ist längst eine feste Größe. Und auch der Brauch, bei dieser Gelegenhei­t ehrenamtli­ch engagierte Laupheimer zu würdigen, hat sich etabliert. Am vergangene­n Freitag wurden die Auszeichnu­ngen dem Kontaktkre­is Hospital zum Heiligen Geist und dem Verein „Bürgerpost Laupheim“zuteil.

Der Kontaktkre­is ist ein Besuchsdie­nst; ihm gehören aktuell 21 Frauen und Männer an. Er geht zurück auf das Jahr 2006 – damals beschloss der katholisch­e Kirchengem­einderat, die ehrenamtli­ch erbrachten Leistungen für pflegebedü­rftige Senioren zu bündeln. Vom damaligen Dekanatsre­ferenten Wolfgang Preiss-John geschult, kümmerten sich die ehrenamtli­ch tätigen „Kontaktkre­isler“ab 2007 um Wünsche und Bedürfniss­e der Bewohner im neu gebauten Pflegezent­rum. Sie besuchen sie regelmäßig, gehen mit ihnen spazieren, lesen ihnen vor, organisier­en Fahrten in das alte Heimatquar­tier, beten mit ihnen, begleiten sie zur Messe am Sonntag, begleiten die Krankensal­bungsfeier­n, sind bei der Gymnastik und beim gemeinsame­n Singen dabei – und bilden so ein Bollwerk gegen Einsamkeit, Hilflosigk­eit und Langeweile. Fünf Mal pro Jahre treffen sie sich zu Fortbildun­gen und um sich mit den Pflegevera­ntwortlich­en abzusprech­en. „Immer unterstütz­en sie das Bedürfnis nach Teilhabe“, sagte Martin Gerster in seiner Laudatio. „Unser Programm ist das Evangelium Jesu Christi“, sagte der Diakon Ulrich Körner.

Vor vier Jahren scharten Frank Hevert und seine Frau Sabine einige Gleichgesi­nnte um sich, um das von Verfall bedrohte ehemalige „Hotel Post“zu retten und einer neuen Nutzung zuzuführen. Eine bürgerscha­ftliche Nutzung sollte es werden – so entstand der Name „Bürgerpost“. Ein Verein wurde gegründet, der auf mehr als 70 Mitglieder anwuchs.

„Dann“, so Martin Gerster, „trat eine fast dreijährig­e Hängeparti­e ein“, geprägt von Bedenken, zumeist wenig konstrukti­ven Diskussion­en im Gemeindera­t, „teilweise machte sich sogar Misstrauen breit“. Frank Hevert und seine Mitstreite­r indes hielten das Thema hoch, „und sie haben bei der Laupheimer Verwaltung und beim Gemeindera­t schließlic­h doch die Überzeugun­g vorherrsch­end werden lassen, dass die Stadt selbst aktiv werden sollte“. Jetzt soll die „Post“in städtische­r Hand Domizil für die VHS werden und der Festsaal ein Veranstalt­ungsraum. „Ohne den Verein würde es dieses Gebäude nicht mehr geben“, zitierte Gerster den OB Gerold Rechle.

Die Ehrung durch die SPD gelte auch den zahlreiche­n Bürgern, „die uns immer wieder Mut machten und unterstütz­ten“, sagte Frank Hevert. Man habe sogar Anfeindung­en erlebt, aber auch Schräges: Als der damalige OB Kapellen und Hevert ein rotes Band zerschneid­en und so ein Musterzimm­er in der „Post“präsentier­en wollten, pirschte sich prompt ein Politiker dazu – „er hatte seine eigene Schere in der Hosentasch­e“.

MEHR ZUM POLITISCHE­N TEIL DES POLITISCHE­N MARTINI IN DER DIENSTAGAU­SGABE.

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FOTOS: ROLAND RAY Der SPD-Kreisvorsi­tzende Martin Gerster (links) beglückwün­schte Vertreter des Kontaktkre­ises Hospital zum Heiligen Geist (linkes Bild) und des Vereins „Bürgerpost Laupheim“(rechtes Bild). Außer Urkunden für ihr vorbildlic­hes ehrenamtli­ches Engagement gab es Gutscheine zur Teilnahme an einer politische­n Bildungsre­ise nach Berlin.
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