Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Auf den Groove kommt es an
Die Musical-Aufführung „Motown“begeistert das Publikum im Kulturhaus
LAUPHEIM - Auf den Groove kommt es an? Das weiß das Laupheimer Publikum und bringt jede Menge Bereitschaft zum „grooven“mit zur Aufführung des Musicals „Motown – die Legende“im Kulturhaus. Das Musical, eine Hommage an das Plattenlabel Motown aus Detroit, dem viele der besten Hits der 60er Jahre zu verdanken sind, war längst nicht ausverkauft. Schade, denn wer nicht dabei war, hat eine wirklich mitreißende Show verpasst.
Die kamen, waren in bester Feierlaune. Jeder einzelne Song wurde mit üppigem Szenenapplaus und begeisterten Pfiffen bedacht. Bei „Please Mr. Postman“und „I want you back“wurde laut gejubelt, bei „When a man loves a woman“und „Where did our love go?“sehnsüchtig mitgeschmachtet und natürlich zu „Superstition“und „Stop in the name of love“gegroovt. Showeinlagen sorgten für großes Gelächter und Begeisterungsstürme.
Das Ensemble aus zwei Sängerinnen (Siggy Davis, Meimuna Coffi) und drei Sängern (Wilson D. Michaels, Trevor Jackson und DavidMichael Johnson) war nicht nur stimmlich stark, sondern auch tänzerisch in Bestform und hatte sichtlich Freude am Laupheimer Publikum. Die Leute klatschten bereits nach einer Viertelstunde leidenschaftlich mit, und es bedurfte keiner großen Aufforderung, um aufzustehen und beim Fa-fa-fa-fa-fa aus voller Kehle mitzusingen und sich dem Rhythmus des Motown-Sounds hinzugeben. Die letzte halbe Stunde verbrachte das Publikum stehend und feierte die Soul-, Pop- und R&B-Melodien.
Die um das legendäre Plattenlabel gestrickte Geschichte reicht leider nur für die erste Hälfte; die beiden angedeuteten Liebesgeschichten werden nach der Pause einfach nicht wieder aufgegriffen. Aber das ist egal, denn ganz gleich, ob die Künstler im legeren Outfit in der Garage proben oder auf der Showtreppe im Glamour-Outfit mit Lackschuhen und High-Heels erscheinen – es geht ja vor allem um die eingebetteten Nummer-eins-Hits.
Die Laupheimer waren von dem Musicalabend zu Recht begeistert und forderten mit Nachdruck noch eine Zugabe. Dem kam das Ensemble gern nach mit „Never can say goodbye“. An diesem Abend wurde beidseitig nur ungern Abschied genommen.