Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Braungers leben heute auf der ganzen Welt
Von Oberschwaben in die Welt – auf diesen Nenner könnte man die Geschichte der Braunger-Sippe bringen. Sagt jedenfalls der USAmerikaner Michael Braunger, der seit zehn Jahren Ahnenforschung betreibt und Hunderte Familien dieses Namens im deutschsprachigen Raum genauso wie in Australien, Kanada, Südafrika und den USA lokalisiert hat. Auf bald 20 DeutschlandReisen hat er etliche Archive durchforstet und viele Namensvettern getroffen. „100 bis 150 Träger dieses Namens kenne ich persönlich“, sagte er bei seinem jüngsten Besuch in Biberach.
Dass ihn seine Mission regelmäßig gerade hierher führt, ist kein Wunder – liegen doch die Wurzeln seinen Erkenntnissen zufolge in der Gegend: Einen Stammbaum mit 20 000 Namen habe er zurückverfolgen können bis ins späte 17. Jahrhundert in Aufhofen und Altheim, sagt Michael Braunger; seine Vorfahren in direkter Linie entstammen demnach dem dritten Familienzweig aus Ingerkingen, den er gar bis ins 15. Jahrhundert glaubt zurückverfolgen zu können, freilich nicht lückenlos und vollständig. Kein Zufall daher, dass sich im Telefonbuch noch heute unter dem Familiennamen Braunger etliche Einträge in Biberach und Umgebung finden, auch in Laupeim und Achstetten, aber ganz geballt in der heutigen Gemeinde Schemmerhofen. Dem Ingerkinger Zweig gehört Mathilde Braunger an, die Mutter des Biberacher Ehrenbürgers Bruno Frey; sie sei eine Cousine seines Urgroßvaters gewesen, sagt Michael Braunger.
Veröffentlichen will er den Stammbaum nicht, schon allein weil er viele sehr personenbezogene Daten enthalte. Dem Austausch unter Namensvettern und einem Treffen, wie es etwa die ähnlich weit verzweigte Angele-Sippe regelmäßig in Fischbach abhält, wäre er nicht abgeneigt. „Aber es hört sich nach viel Arbeit an“, weshalb er die Initiative lieber anderen überlässt. Bei seinem jüngsten Besuch hat der Amerikaner, der in der Nähe der US-Bundeshauptstadt Washington, D.C. lebt, weitere Mosaiksteine der Familiengeschichte erkundet. Daneben blieb Zeit, sich von seinem heimatgeschichtlich interessierten Freund Stefan Rasser durch die Ausstellung übers Lager Lindele führen zu lassen. Eine Historie ganz anderer Art, gleichwohl „sehr interessant“, lobte er die Arbeit des Museums Biberach.
(mad)