Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Eine überzeugende Halbzeit reicht nicht
Fußball, Verbandsliga: Laupheim spielt 1:1 gegen Nagold
LAUPHEIM - Der FV Olympia Laupheim hat erneut unentschieden gespielt. Der Aufsteiger trennte sich vom VfL Nagold im eigenen Stadion 1:1 (0:1). Der eingewechselte Jan Neuwirth traf für die Laupheimer sechs Minuten vor Schluss.
Selten hat man Hubertus Fundel so lautstark erlebt. Dabei hatte auch der Laupheimer Trainer zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen. In Durchgang eins fand seine Mannschaft keine Einstellung zum Spiel, wirkte lethargisch und nahezu ängstlich. Der Ball wurde in den eigenen Reihen hin- und hergeschoben, selten allerdings ohne Raumgewinn. So hatten die Gäste aus Nagold leichtes Spiel, die Partie zu kontrollieren. Laupheim fand nach vorn gar nicht statt.
Nach 22 Minuten kullerte der erste Ball auf das Tor von Nagolds Keeper Bubacarr Sanyang. Manuel Hegen hatte versucht zu schießen. Drei Minuten später gingen die Gäste dann folgerichtig in Führung. Kapitän Luka Kravoscanec ließ zwei Laupheimer Abwehrspieler aussehen wie Schulbuben, passte nach innen und Elias Bürkle setzte den Ball mit einem Drehschuss in die Maschen. Laupheim fiel weiterhin nichts ein, die Mannschaft blieb komplett ungefährlich im eigenen Stadion. Die 150 Zuschauer begannen nicht nur wegen der gefühlten Minusgrade im Olympiastadion zu zittern. Spätestens nach der nächsten Großchance des VfL Nagold, die erneut Bürkle hatte. Doch
diesmal schoss er den Ball aus kurzer Distanz freistehend am Laupheimer Kasten vorbei (44.).
„In der Pause bin ich richtig laut geworden“, sagte Fundel und stellte das System um. „Ich hätte fünf, sechs Leute auswechseln können.“Getroffen hatte es Manuel Hegen. Für ihn kam Lukas Mangold, der noch von sich reden machen sollte. Gleich drei Mal nämlich hatte der lange verletzte Außenbahnspieler einen Treffer erzielen können oder sogar müssen. „Ich bin sehr froh, dass ich heute eine Halbzeit spielen durfte, allerdings muss ich mindestens ein Tor machen.“Mangold war am Ende froh, dass Neuwirth
sechs Minuten vor dem Abpfiff noch der Ausgleich gelang. Kapitän Mathias Wesolowski hatte den Stürmer mit einem langen Chip-Ball freigespielt.
Schon nach 68 Minuten hatten die Laupheimer gejubelt. Philipp Fischer hatte mit einem Kopfball getroffen, doch der Assistent sah ihn im Abseits. Eine Fehlentscheidung, denn zwei Spieler standen noch zwischen Fischer und dem Tor. Fundel hatte inzwischen mit Neuwirth und Hanisch zwei Stürmer gebracht, die neben Mangold für viel frischen Wind sorgten. „Mit der zweiten Halbzeit bin ich sehr zufrieden. Da stimmten Wille und Laufbereitschaft und die Lust am Kicken“, so Fundel. Doch die erste Halbzeit hatte er nicht vergessen. Auch Gästetrainer Armin Redzepagic nicht: „Wir müssen vor der Pause den Sack zumachen. Dann nehmen wir hier drei Punkte mit.“Recht hatte er.