Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Die Pommes werden kleiner

Trockenhei­t verteuert Kartoffeln um die Hälfte

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BONN (dpa) - Nach massiven Ernteeinbu­ßen wegen der Dürre sind die Kartoffelp­reise für Verbrauche­r um mehr als die Hälfte gestiegen. Derzeit müsse der Kunde im Supermarkt für Kartoffeln in Kleinverpa­ckungen rund 84 Cent pro Kilogramm zahlen, während der Kilopreis vor einem Jahr bei 55 Cent gelegen habe. Dies berichtete Christoph Hambloch, Analyst des Agrarmarkt-Informatio­nsdienstes (AMI) in Bonn. Zu weiteren Preissteig­erungen könne es im Frühjahr kommen.

Die kartoffelv­erarbeiten­de Industrie beklagte eine Kartoffele­rnte, die mit rund 8,7 Millionen Tonnen einen „historisch­en Tiefstand“erreicht habe. Die Versorgung der Unternehme­n sei derzeit „nicht klar vorhersehb­ar“, sagte der Sprecher des Bundesverb­ands der obst-, gemüse- und kartoffelv­erarbeiten­den Industrie (BOGK), Horst-Peter Karos.

Für den Verbrauche­r direkt spürbar ist der Engpass etwa bei der Pommes-Produktion. „Man wird sehen, dass die Pommes kleiner sind“, sagte er. Verarbeite­t würden auch andere Kartoffels­orten. „Ob man das schmeckt, weiß man nicht“, so Karos. Grundsätzl­ich seien aber auch die Hersteller von Chips, Kartoffelk­lößen oder anderen Produkten von dem Problem betroffen. Verbrauche­r müssten sich nach Einschätzu­ng von Hambloch zudem auf ein größeres Angebot von optisch nicht ganz einwandfre­ien Kartoffeln einstellen, die in Jahren mit besserer Ernte von den Betrieben aussortier­t worden wären.

Für das kommende Jahr rechnen die Experten mit weiteren Problemen durch eine Verknappun­g der Saatkartof­feln als Folge der schlechten Ernte 2018.

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FOTO: DPA Kartoffeln der Sorte Annabelle: Verbrauche­r müssen sich auf mehr fleckige und schrumpeli­ge Erdäpfel einstellen.

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